Predigttext am 15. Sonntag nach Trinitatis. Lukas 17,5–6
Von der Kraft des Glaubens
5 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! 6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.
Von Georg Schubert
Die Apostel, Jüngerinnen und Jünger sind mit Jesus unterwegs. Auf den staubigen Landstraßen Galiläas und Judas wandern sie von Ort zu Ort nach Jerusalem. Unterwegs erzählt ihnen Jesus Gleichnisse und streitet mit den führenden Leuten der damaligen Zeit. Und in den Gesprächen über Geld und Vergebung, über Ehe und Mitleid bitten die Jünger Jesus, ihren Glauben zu stärken. „Herr, stärke uns den Glauben!“ Eine großartige Vorlage für ein gutes seelsorgerliches Gespräch. Wir alle hoffen ja, dass die Leute fragen, was uns bewegt, was wir glauben, warum wir immer noch glauben. Und nun sollte Jesus doch etwas Ermutigendes, Tröstendes sagen, denn das hören wir gern.
Die Antwort von Jesus ist etwas schroff: „Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.“