Berlin/epd
Die Bestattung des Holocaustleugners und Neonazis Henry Hafenmayer am 8. Oktober 2021 auf der Grabstätte des jüdischen Musikwissenschaftlers Max Friedlaender auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf "war ein Fehler und ein Versagen unserer Kirche", schreibt die EKBO in einer Pressemitteilung vom 12. Oktober. An der Trauerfeier nahmen zahlreiche Rechtsextemisten teil, darunter der wegen Volksverhetzung lange inhaftierte Antisemit Horst Mahler.
"Ich bin erschüttert und fassungslos über das Geschehen", sagte Bischof Christian Stäblein am 12. Oktober morgens bei einem Besuch der Grabstätte von Max Friedlaender. "ich möchte alles daran setzen, diese Schändung des Grabes von Max Friedlaender aufzuarbeiten." Er werde alle rechtlichen Schritte prüfen, die den Vorgang rückgängig machen und dafür sorgen, dass ein ehrendes Gedenken für Friedlaender auf dem Friedhof bewahrt werde.
Der Berliner Antisemitismusbeauftragte Samuel Salzborn erstattete Strafanzeige gegen die Rechtsextremisten. Mit der Landeskirche seit er "im konstruktiven"Austausch".
Die Evangelischen Landeskirche informiert auf ihrer Webseite auch über die Bestattungsmodalitäten auf noch bestehenden aber schon abgelaufenen Grabstätten.