Von Andreas Domke
Predigttext am 5. Sonntag nach Trinitatis: Lukas 14,25–33
Von Nachfolge und Selbstverleugnung 25 Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 Wenn jemand zu mir kommt und hasst seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen, – 29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann’s nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, 30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht ausführen? 31 Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen andern König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? 32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden. 33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.
Ich möchte wissen, was es kostet. Und weil ich sparsam bin, passiert es mir immer wieder, dass ich billig einkaufe und bald gezwungen bin, dasselbe noch einmal zu erwerben. Wie ist das aber mit dem Leben? Reklamation, sobald sich die Orientierung als ausweglos herausgestellt hat? Zurück, wenn der Halt, den ich teils teuer erworben habe, nicht hält?
Jesus ruft uns auf seinen Weg. Ich möchte gerne folgen. Aber was kostet das? Die Antwort kann doch wohl kaum wahr sein. Die, die ich brauche, soll ich hassen, jeden Halt, den ich habe, loslassen? Mein altbekanntes Leben soll ich hingeben, damit ich ein neues, fremdes Leben bekomme?
Preiswert ist das nicht. Ich schrecke vor dieser „Einladung“ und vor allem vor dem Einsatz dafür zurück. Und ich frage, wo die Liebe bleibt, zu meinen Nächsten, zu mir selber. Ist dieses Wort nicht mehr gültig? Nach dem ersten Schock schaue ich noch einmal hin. Will wissen, was an diesem „Angebot“ dran ist. Jesus ruft uns auf seinen Weg. Ganz und gar sollen wir dabei sein. Das ist eine klare Ansage und sogar nachvollziehbar: Nur so, ganz und gar, kann er für uns der werden, der er für uns sein will: Herr und Heiland, Wegweiser und Trost. Dieser Weg ist nicht halbherzig anzugehen. Ein halber Herr, ein halber Wegweiser ... Wir merken: Das führt uns zu nichts oder überall nur halb hin. Anspruchsvolles Leben sieht anders aus. Aber wohin führt uns nun Jesus?