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So war 2021

Menschen und Ereignisse des vergangenen Jahres

Foto: epd

Januar


Das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ beginnt. Bundesweit startet die von der EKBO initiierte Kampagne „#beziehungsweise jüdisch-christlich – näher als du denkst“. „die Kirche“ begleitet sie mit der Jahresserie „Frag den Rabbi oder die Pfarrerin“. Die EKBO beginnt mit dem Deutschen Musikrat das Projekt „Orgelband – 365 Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg“ anlässlich des Jahres der Orgel. Für künftige Kirchenasyle gilt nur noch eine 6-Monate statt eine 18-Monate-Frist. Kristóf Bálint tritt sein Amt als neuer General­superintendent im Sprengel Potsdam an. Deutschland diskutiert über seine Impfstrategie. Diakoniepräsident Ulrich Lilie spricht sich für die Möglichkeit von Suizidassistenz in kirchlichen Einrichtungen aus. Durch den verschärften Lockdown wird das Tragen einer medizinischen Maske im Gottesdienst Pflicht. Pfarrerin Marion Gardei wird zur Beauftragten der EKBO für jüdisches Leben und für den Kampf gegen Antisemitismus berufen, ein neu geschaffenes Amt. Joe Biden wird als US-Präsident vereidigt. 

Februar


Die Berliner Stadtmission eröffnet ihr neues „Zentrum am Zoo“. Der Kölner Kardinal Rainer Maria ­Woelki steht unter Druck wegen der Zurückhaltung eines Gutachtens zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum Köln. Erstmals erhält eine Frau das Stimmrecht in der vatikanischen Bischofssynode. Zum ersten Mal seit 100 Jahren werden neue ­Bibeln in wendischer Sprache ­gedruckt. Die neue Synode der EKBO konstituiert sich digital. ­Präses Sigrun Neuwerth wird ­verabschiedet, die Landessynodalen wählen Harald Geywitz als Nach­folger sowie eine neue Kirchen­leitung und ein neues Präsidium. Mit einer ­Ansprache in der Synagoge von Köln eröffnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die Caritas lehnt einen allgemeinverbindlichen und flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege ab. 

März


Dagmar Pruin ist neue Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe; ihre Vorgängerin Cornelia Füllkrug-Weitzel geht in den Ruhestand. Der Weltgebetstag am 5. März kommt von Frauen des pazifischen Inselstaates Vanuatu. 20 Personen werden als Pfarrer*-innen der Landeskirche ordiniert

April


Ostergottesdienste finden digital und analog statt. In einem zentralen ­Gedenkgottesdienst am 18. April in der ­Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-kirche wird der Toten der ­Corona-Pandemie in Deutschland gedacht. Die neu gewählte Landes­synode tagt digital. Sie gibt sich für ihre Legis­laturperiode das Rahmenthema „Wer aufbricht, der kann hoffen“. Das ver­abschiedete Gemeindestruktur­gesetz sieht vor, dass zukünftig auch Nicht-Kirchenmitglieder in den Orts­kirchenrat gewählt werden können.

Mai


Auf einer digitalen Tagung wählt die EKD-Synode die Philosophie-Studentin Anna-Nicole Heinrich zur neuen Präses. Sie folgt auf Irmgard Schwaetzer. Es kommt zu den schwersten Zusammenstößen  zwischen Israelis und militanten ­Palästinensern seit Jahren. Kirch­liche Vertreter*innen verurteilen die Anfeindungen gegen Juden und Angriffe auf Synagogen in Deutschland. Der Rat der EKD setzt den Betroffenenbeirat von Opfern ­sexualisierter Gewalt aus. Auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt (Main) ermöglichen Gottesdienste der verschiedenen Konfessionen die gemeinsame Teilnahme am Abendmahl. Der Bundestag lehnt einen Gesetzesentwurf von FDP, Grünen und Linken zur Ab­lösung der Staatsleistungen an Kirchen ab. Am 27. Mai legen Juden, Christen und Muslime den Grundstein für das interreligiöse Bet- und Lernhaus House of One in Berlin-Mitte. Die evangelische Kirche zeigt sich erleichtert über die Anerkennung der deutschen Kolonialverbrechen in Namibia als Völkermord. Zwei Diakoninnen werden in ­Rothenburg in ihr Amt eingesegnet. Die erste NABU-Kirche Deutschlands wird in Neu Temmen eröffnet.

Juni


Umfassende Pandemie-Einschränkungen können zurückgenommen werden. In Berlin und Sachsen ist ­Gemeindegesang mit Maske unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja nimmt an einer politischen Andacht in der Gethsemanekirche teil. Am ­20. Juni feiert der Kirchenkreis Oderland-Spree vier Tauffeste mit 45 Taufen. Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla wird am 21. Juni als Militärbundesrabbiner eingeführt. In einem Gottesdienst am 27. Juni wird Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, in den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolgerin, Ursula Schoen aus Frankfurt (Main), beginnt am 1. September. Paul Nolte verabschiedet sich als ­ehrenamtlicher Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin. 

Juli


„die Kirche“ begleitet die freie ­Journalistin Susanne Atzenroth auf Pilgertouren durch Berlin und Brandenburg. Die Gemeinschaft evangelischer Schlesier feiert ihr 70+1. Jubiläum in Görlitz. Das Kulturforum Görlitzer Synagoge wird am 12. Juli eröffnet. Das Berliner Humboldt-Forum öffnet mit sechs Ausstellungen seine Türen. Im Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sterben mehr als 180 Menschen; Tausende verlieren ihr Zuhause. Im Rahmen eines Gottesdienstes anlässlich des Christopher Street Days entschuldigt sich die ­Kirchenleitung der EKBO für die jahrzehntelange Diskriminierung von queeren Menschen.

August


Zahlreiche Veranstaltungen gedenken des Baus der Mauer vor 60 Jahren; „die Kirche“ veröffentlicht eine Sonderausgabe. Am 14. August beginnt der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Polen; die Pilger*innen erreichen am 1. November Glasgow, wo der UN-Weltklimagipfel stattfindet. Nach der Machtübernahme der Taliban in ­Afghanistan versuchen Tausende das Land über den Kabuler Flughafen zu verlassen. 18 von 20 neue Vikar*innen der EKBO werden in einem Gottesdienst eingesegnet. 

September


Der Zentralrat der Juden in Deutschland feiert am 2. September in Frankfurt (Main) den Spatenstich für die Jüdische Akademie in Deutschland. In der Genezareth-Kirche in Berlin-Neukölln wird das innovative Projekt „Startbahn“ eröffnet. In einem Gottesdienst mit der Berliner Feuerwehr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am 11. September wird der getöteten Einsatzkräfte der New Yorker Feuerwehr durch den Anschlag auf das World Trade Center 2001 in New York gedacht. Das Theologische Konvikt in Berlin-Mitte feiert den Abschluss umfangreicher Sanierungsarbeiten. Die Evangelische Jugend der EKBO wählt Yannik Reckner, Angelina Schwarz und Josefa Friese in ihren neuen Vorstand. Berlin erlebt ein Wahl-Chaos. Am 26. September werden der neue Deutsche Bundestag, das Berliner Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen gewählt. Dem Volksentscheid zur Enteignung von Wohnbaugesellschaften stimmen die Berliner*innen zu. Fünf Wochen lang streiken Berliner Krankenhausbeschäftigte für bessere Arbeitsbedingungen.

Oktober


Die Bestattung eines Neonazis auf dem Grab des jüdischen Musik­wissenschaftlers Max Friedlaender (1852–1934) in Stahnsdorf sorgt für Entsetzen. Bischof Christian Stäblein spricht von einem Fehler. Der Grabstein soll künftig an anderer Stelle aufgebaut werden und eine Stele soll an Friedlaender erinnern. Die Evangelisch-Augsburgische ­Kirche Polens beschließt die Ordination von Frauen ab 2022. Am Landgericht Potsdam beginnt der Prozess gegen eine Mitarbeiterin des Oberlinhauses, die im April in einer Wohneinrichtung vier schwerst­behinderte Menschen getötet und eine weitere Frau schwer verletzt haben soll. Die Situation der Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze spitzt sich zu. 

November


Ein neuer 15-köpfiger Rat der EKD ist gewählt. Annette Kurschus ist neue Ratsvorsitzende, sie übernimmt das Amt von Heinrich Bedford-Strohm. Renke Brahms verabschiedet sich als Friedensbeauftragter des Rates der EKD. Am 8. November wird in Potsdam der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt. Die Landessynode verabschiedet nach heftigen Protesten das Gesetz zur Mindestmitgliederzahl. Bischof Christian Stäblein ruft zum Impfen gegen Covid-19 auf.

Dezember


Es wird diskutiert, unter welchen ­Bedingungen Weihnachtsgottesdienste stattfinden können. Kirchen  öffnen ihre Türen zum Impfen gegen Covid-19. Mit der Kampagne „Grünes Licht für Aufnahme“ zeigen sich Kirchen ­solidarisch mit den Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze. Der Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz jährt sich zum fünften Mal. Ein neues ­Zukunftskonzept für das Areal rund um den Garnisonkirchenturm ­findet Zustimmung von vielen Seiten. Angela Merkel wird verabschiedet. Bundeskanzler Olaf Scholz und die neue Bundesregierung beginnen ihren Dienst. 

Zusammengestellt von Constance Bürger

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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