Von Angelika Obert
Tröstlich klingt es, davon zu singen, dass alle Morgen nicht nur ein mühseliger Arbeitstag auf mich wartet, sondern auch die Liebe Gottes mich umhüllen will. Doch es geht im Lied vor allem um’s Standhalten. Jochen Klepper hat es an einem Aprilmorgen 1938 geschrieben, als er und seine jüdischen Angehörigen schon bedroht waren. Das biblische Lied vom Knecht Gottes hat ihn dabei inspiriert, von dem es bei Jesaja heißt, dass er der Schmach und den Schlägen nicht ausweicht, dass er vielmehr „sein Angesicht hart wie einen Kiesel“ gemacht hat (Jesaja 50,4–8).
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