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25 Jahre Dorfkirchensommer

Grußwort von Hans-Ulrich Schulz zu 25 Jahre Dorfkirchensommer

25 Jahre Dorfkirchensommer

Die beliebte Veranstaltungsreihe feiert Jubiläum

Von Hans-Ulrich Schulz

Zur Feier des 25. Jubiläums können wir Berliner und Brandenburger Fans des Dorfkirchensommers nun eine bitter-süße, eine schmerzlich-köstliche Erfahrung beisteuern. Sie liegt gleichsam auf dem reich gedeckten Gabentisch neben den Blumen und Grußkarten als ganz besonderes Geschenk an die Macher und Organisatoren dieses so ganz anderen Event-Formats.

Nach dem Sommer der Corona bedingten Askese wissen wir nicht nur wie sich das anfühlt, wenn wir auf Urlaub verzichten, Opas runden Geburtstag absagen und die Konfirmation verschieben müssen. Wir wissen nun auch wie das ist, wenn wir uns nicht finden wohl unter Linden und was wir entbehren, wenn wir nicht mitsingen können: Kein schöner Land in dieser Zeit.

Dass wir nicht im Biergarten einkehren durften, konnten Gäste und Wirte der großen Not gehorchend eine Weile ertragen. Auf die Einkehr in die Dorfkirche und Begegnungen im Pfarrgarten, auf die Bereicherungen unseres Lebens beim Lauschen und Schmausen an gastlicher Statt dürfen und müssen wir – Gott sei Dank – nicht noch einen Sommer verzichten.

Die charmante Veranstaltungsreihe „Dorfkirchensommer“ konnte groß und erwachsen werden, weil sie viel mehr ist als eine Zusammenstellung weiterer Ausflugstipps für Wilmersdorfer Landlust-Romantiker und Fontane-Liebhaber. Der Dorfkirchensommer ist das kleine Format für die ganz großen Sachen, für das, was die eigene Seele erhebt und die ganze Welt berührt.

Die Pfarrerin und der Ortsbürgermeister, die Biobäuerin und die jungen Leute mit ihrem Reiterhofprojekt mögen sich durchaus uneinig sein über Segen und Fluch der Windkraftanlagen und den Einsatz von Glyphosat. Beim Dorfkirchensommer aber machen sie sich keine Konkurrenz, sondern bringen sich ein und freuen sich auf Besuch in ihrer Kirche.

In den 25 Jahren haben die Initiatoren und Akteure des Dorfkirchensommers mit ihren Veranstaltungen ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Wiederherstellung der vielfach vernachlässigten und sogar ruinierten Kirchen zum dörflichen Prestigeprojekt geworden ist. Es stärkt den Stolz der Kommunen und ländlichen Kirchengemeinden wenn sie angefragt werden ob „sie wieder mitmachen wollen“.

Der schöne Ehrgeiz, sich als gute Gastgeber von der besten Seite zu zeigen, schmückt die Dörfer. Und für die angefragten Mitwirkenden ist der Dorfkirchensommer nicht nur eine „Auftrittsmöglichkeit“, die in diesen Nach-Corona-Zeiten besonders gern angenommen wird. Die Gottesdienste, Lesungen, Konzerte und Diskussionen in der Kirche machen zum sinnlichen Erlebnis, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt.

Das erzwungene Abstandhalten hat uns ein bisschen klüger gemacht, wir wissen besser, was wir wirklich brauchen: Dass unser rechter Platz in der Kirche nicht leer bleibt, dass die Kommunikation unter Anwesenden durch nichts zu ersetzen ist. Beim Dorfkirchensommer machen wir die schöne Erfahrung, dass wir uns die unterhaltsamste Talkshow auch selber machen können. Zur Erbauung, Belehrung und Unterhaltung müssen wir uns nicht in die eigenen vier Wände verkriechen, wir können die mehr oder weniger prominenten Schriftsteller, Geigenvirtuosen und Politiker live und nahbar in der Kirche erleben.

Wie schön, dass wir wieder ein paar Verabredungen haben. Glück und Segen zum 25. Geburtstag und ... danke! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Hans-Ulrich Schulz ist Generalsuperintendent im Ruhestand.

 

Das Jubiläum wird in der Dorfkirche Wustermark im Havelland am 18. September um 15 Uhr gefeiert. Bischof Christian Stäblein und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke sprechen die Grußworte. Pianist Joseph Bousso wird ein kleines Konzert von Klassik bis Jazz spielen. Im Anschluss findet ein Austausch mit der Gemeinde bei Kaffee und Kuchen im Pfarrgarten statt. Restplätze sind vorhanden. Ohne Anmeldung.

 


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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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