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Apostel der Gesundheit

Körper und Geist verkündigen. Zum Predigttext am 8. Sonntag nach Trinitatis

Foto: epd

Predigttext am 8. Sonntag nach Trinitatis: 1. Korinther 6,9–14 (15–18) 19–20

Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes. Alles ist mir ­erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: „Die zwei werden ein Fleisch sein“ (1. Mose 2,24). Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer ­erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.

Predigtgedanken von Sibylle Sterzik

Mir wird ganz schwindlig, wenn ich das lese. Mein Leib als Tempel des Heiligen Geistes? 

Was bedeutet das? Muss ich jetzt anders essen, früher schlafen gehen, auf alles verzichten oder bewusster mit allem umgehen, von dem ich weiß, dass es meinen Körper nicht so gut tut? Nicht so viel Cola, Fleisch und Alkohol sowieso nicht? Sollte das gemeint sein? 

Vor allem bekommt dann nicht nur mein ­Denken, Reden und ­Handeln einen besonderen Sinn, nämlich dass ich darin Jesus nachfolge und anderen etwas zeige von seiner Art, uns mit Gott wieder in Verbindung zu bringen. Nämlich so, dass andere an meinem Tun und Lassen spüren, was das heißt, in ­seinem Sinn in der Welt zu leben und genauso den Menschen um mich herum zu begegnen. Schwer genug! Aber wie sollte ich das tun mit meinem Körper?

Eigentlich ist der Auftrag recht klar in den beiden letzten Versen formuliert: Unser Leib gehört nicht uns selbst, sondern ist uns geschenkt. Und Jesus Einsatz war sehr groß, um uns Menschen zurück­zugewinnen und wieder in den engeren Umkreis von Gott zu bringen. Preist Gott mit eurem Leibe. 

Zu viel Salz verdirbt eine Suppe, zu viel Hochmut einen klugen Menschen, zu viel CO2 unsere Welt, zu viel Ungerechtigkeiten den Frieden im Zusammenleben. Vielleicht gibt es da einen ähnlichen Zusammenhang mit dem Körper?

Alles, was ich nicht mehr beherrschen kann, was Macht hat über mich in meinem eigenen Interesse und was ich mit meinem Körper aufnehme oder auslebe – unbedingt schlank sein zu wollen, um dem gängigen Schönheitsbild zu genügen zum Beispiel –, trägt meinen Leib weg von seiner natürlichen Schönheit, verdunkelt auch meinen Sinn. Ernähre ich mich gesund, tut das meinem Körper gut. Ob ich gesund bleibe, habe ich dann trotzdem nicht in der Hand, aber ich kann so einiges dafür tun. Mir überlegen, was ich mit meinem Körper anfange. Meinen Muskeln und Blutbahnen und Venen Gutes tun. Mich bewegen, ­gesund essen, viel schlafen, Pausen machen. Zweckfreie Zeiten ein­planen. Da fühle ich mich gleich ertappt. Davon bin ich weit entfernt. 

Ist mein Leib gesund, kann ich anderen zur Seite springen. Wie jetzt die Helfer*innen, die ins Hochwassergebiet fahren und ihre Schaufeln mitnehmen. Oder die Feuerwehrmänner, die Leben retten. Hier dreht sich der Gedanke zu einer sinnvollen Schleife. Auch das kann so etwas sein wie Verkündigung. Nicht als Gesundheitsapostel. Die sind bekanntlich nicht so beliebt. Aber so sorgfältig mit dem Leibtempel umzugehen, kann auch eine ­Einladung sein für andere, das Geschenk des eigenen ­Leibes zu ehren.  Aber auch das der anderen Menschen. Und damit seinen Schöpfer. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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