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Auf ins Havelland

Die Kirchenkreise Nauen-Rathenow und Falkensee laden am 18. September nach Brieselang zum Havelländischen Kirchentag ein. Das Motto ist „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9). Über das Motto und die Highlights auf dem Kirchentag erzählen Super­intendent Thomas Tutzschke aus Nauen und Bernhard Schmidt, Vorsitzender der Kollegialen Leitung in Falkensee, im Interview.

Rund um die Kirche in Brieselang findet der Kirchentag statt. Foto: Hans G. Oberlack, CC BY-SA 4.0, via Wikipedia Commons

Herr Schmidt, Herr Tutzschke, der Kirchenkreis Nauen-Rathenow und der Kirchenkreis Falkensee feiern zum achten Mal gemeinsam einen Kirchentag. Wie kommt es, dass zusammen gefeiert wird? 

Bernhard Schmidt: Wir haben gemerkt, dass wir es zusammen besser können als jeder für sich. 

Thomas Tutzschke: Wir stecken ja auch gerade in Fusionsverhandlungen. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es eine Kooperation der damals noch drei havelländischen Kirchenkreise. Seit der Fusion der Kirchenkreise Nauen und Rathenow im Jahre 2004 wurde die Zusammen­arbeit mit dem Kirchenkreis Falkensee intensiviert, so dass wir einander immer näher kamen. Also, wenn man zusammen arbeitet, kann man auch zusammen feiern. 

Wenn Sie an die vergangenen Kirchentage denken – woran erinnern Sie sich besonders gern zurück?

Schmidt: Da fällt mir der Havelländische Kirchentag 2011 in Elstal ein, als wir den Theologen und Schriftsteller Eugen Drewermann eingeladen hatten. Wir wussten nicht, wann er kommt und wie er kommt. Er hatte nur gesagt: „Ich werde da sein.“ Schließlich kam er mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Paderborn nach Elstal angereist. Auf dem Weg vom Bahnhof zur Kirche war er klitschnass geworden, und nun stand er da vorn unter dem großen Bild vom Verlorenen Sohn mit Sandalen und nassem Hemd und sprach über das Motto des Kirchentages „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“. Das war ein starker Moment. 

Tutzschke: Ich denke an den ­letzten Havelländischen Kirchentag 2019 in Nauen, der unter dem Thema stand: „Suche Frieden und jage ihm nach!“ Beim Abschlussgottesdienst hat der damalige Bischof Markus Dröge nicht nur gepredigt, sondern auch seine Bassgitarre mitgebracht und unsere Kirchentagsband verstärkt. 

Das Motto des diesjährigen Kirchentages ist „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9). Warum wurde dieses Motto ausgewählt? 

Schmidt: Wir haben viel Fläche, viel Raum. Das sind zusammen ­bestimmt 2000 Quadratkilometer. Ich ziehe die Weite des Raumes der Enge der Stadt immer vor. Und ich genieße es, über Land zu fahren und links und rechts die Dörfer liegen zu sehen mit ihren Kirchtürmen. ­Weiter Raum ist auch ein Ausdruck von Freiheit. Aber wir wissen, dass die Weite des Raumes auch Angst machen kann. Weiter Raum – Traum oder Alptraum, so haben wir es einmal genannt, und darüber wollen wir auch sprechen.  

Was sind Ihrer Ansicht nach die Highlights auf dem Kirchentag?

Schmidt: Schwierig, etwas her­vorzuheben. Hinterher werden wir wissen, was die Highlights waren. Aber den Gottesdienst mit Bischof Stäblein zu Beginn und das Musical „Zeitlos“ unter Leitung von Kreiskantorin Härtel am Ende sollte man keinesfalls verpassen. Und für die Kinder gibt es verschiedene Räume, zum Beispiel einen Klangraum, einen Erzählraum, einen Naturraum.

Tutzschke: Und für junge Leute unter anderem ein „world café“. Es wird einfach schön sein, einander zu treffen, gemeinsam zu singen, zu beten, zu essen. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden aus ­beiden ­Kirchenkreisen, besonders auch denen der Kirchengemeinde Brieselang, die dafür die Rahmen­bedingungen schaffen.

Welche Veranstaltung wollen Sie nicht verpassen?

Schmidt: Das Podiumsgespräch über den weiten Raum mit unserem Bischof, unserer Landtagspräsidentin und unserem Landrat werden wir bestimmt nicht verpassen, da wir als Moderatoren eingeteilt sind. Nur schade, dass wir darum viel Bühnenprogramm verpassen werden. 

Tutzschke: Den Eröffnungsgottesdienst möchte ich keinesfalls verpassen. Und dann freue ich mich besonders auf das Musical um 16 Uhr. 

Warum leben Sie gern im Havelland? 

Schmidt: Ich mag die Menschen hier, da geht es mir genauso wie Theodor Fontane vor 150 Jahren. 

Tutzschke: Ich bin im Havelland aufgewachsen. Es ist meine Heimat.

Die Fragen stellte Constance Bürger.

Der Kirchentag beginnt am 18. September um 11 Uhr mit einem Gottesdienst auf der Hauptbühne, es predigt Bischof Christian Stäblein. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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