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Bergerlebnisse

Gedanken zum Predigttext am Letzten Sonntag nach Epiphanias

Verklaerrungsbasilika auf dem Berg Tabor (Israel) nahe des See Genezareth am 16.04.2019. Foto: Thomas Lohnes/epd

Predigttext: Matthäus 17,1–9 

1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein ­lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, ­fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, ­sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie hinabgingen, gebot ihnen Jesus: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen (Auszug).

Von Thilo Haak

Zu einer Gottesbegegnung steigt ­Jesus mit ­seinen Jüngern auf den Berg Tabor. Ganz oben angekommen, geschieht das Unerklärliche. Jesu Gesicht fängt an hell zu leuchten und seine ­Kleider werden weiß wie das Licht. Erinnerungen an den vom Gottesberg herabkommenden Mose sind hier durchaus erlaubt.

Mose ist auch einer, der hier oben neben Jesus tritt. Dazu noch Elia. Mose steht für das Gesetz. Elia steht für die Propheten. Petrus, der das lichte Bild kaum fassen kann, mischt sich ein. Ja, wenn er diesen Augenblick festhalten könnte, dann würde sich die Ankündigung des Leidens Jesu doch als nichtig erweisen. Jesus sagt, dass er nach Jeru­salem muss, um dort zu sterben und wieder auferweckt zu werden, ­bevor sie auf diesen Berg kamen. Petrus fragt, muss das wirklich sein? Doch eine Stimme fällt ihm ins Wort: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“

Der Kreis der Epiphaniaszeit schließt sich. Mit den gleichen ­Worten, die bei der Taufe Jesu seine ­irdische Wirkenszeit beginnen ­ließen, werden die Jünger auf ihre Nachfolge hingewiesen. Kein Einspruch gegen das Wort Jesu ist ­zulässig. Auch wenn es schwerfällt, wenn es sein Wort ist, wird es ­geschehen müssen.

„Jesus Christus ist das Eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“ So hat es die Theologische Erklärung von Barmen 1934 formuliert. Nichts darf für die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu höher ­stehen, als das, was wir von ihm hören. ­Immer, auch wenn es schwerfällt.

Das Leben spielt sich nicht nur auf Höhen ab


Petrus wollte den schönen Augenblick auf dem Berg festhalten. Ich kann ihn gut verstehen, den Petrus. Auch für mich ist immer wieder schwer verstehbar und kaum erklärbar, warum Jesus ­leiden und sterben musste.

Ich war selbst einmal auf dem Tabor und werde nie den herr­lichen Blick über das Heilige Land vergessen, den man von dort oben hat. Wie gern wäre ich länger dort geblieben. Doch so wie ich dort herunter musste, so ging auch Jesus mit seinen Jüngern wieder vom Berg herab. 

Das schöne Erlebnis lässt sich nur im Glauben bewahren. Immer so leben, wie auf dem Berg können wir nicht. Wir müssen wieder hinunter. Das Leben spielt sich nun einmal nicht nur auf den Höhen ab.

Sich dauerhaft auf dem Berg einrichten, hieße den Problemen der Wirklichkeit, in der wir auch als die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu existieren, zu entfliehen. Das geht nicht. Unser Leben in unserer unerlösten Welt ist eine stete Berg- und Talfahrt. Wir alle hier können aus unserem Leben Berg- und Talgeschichten erzählen. Doch die Berg­erlebnisse sind es, die uns durchs Leben tragen. Sie schaffen mir die Glaubensgewissheit, die ich brauche, um in den Tälern des ­Lebens dem Wort Gottes treu zu bleiben und die mich seine Höhen umso mehr schätzen lässt.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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