Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Das kommt 2022

Konferenzen, Gedenktage und Jubiläen

Die Herrnhuter Brüdergemeine, weltweit ­bekannt auch durch ihren Stern, feiert ­300-jähriges Bestehen. Foto: Matthias Rietschel/epd

Von Sibylle Sterzik

Präsenz zeigen wird für die Kirchen wegen der Corona-Pandemie zur ­Herausforderung. Über Treffen aller Art vom Gottesdienst bis zu Großveranstaltungen wie dem Katholikentag Ende Mai in Stuttgart oder der schon einmal ­verschobenen Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 31. August bis zum 8. September in Karlsruhe schwebt weiter das Damoklesschwert der Pandemie, schreibt treffend Joachim Heinz von der Katholischen Nachrichtenagentur KNA. 

Das gilt auch für die beiden 2022 geplanten Vollversammlungen des Synodalen Wegs in Frankfurt/ Main. Die von Bischöfen und Zentralkomitee der Katholiken unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals gestartete Initiative soll schon beim Treffen vom 3. bis 5. Februar konkrete Vorschläge für Reformen in der katholischen Kirche verabschieden. Zu den offenen Themen gehören eine stärkere Beteiligung von Frauen, Änderungen in der Sexualmoral und ein anderer Umgang mit Macht in der Kirche. Weil coronabedingt viele Veranstaltungen zum 1700-jährigen jüdischen Leben in Deutschland ausgefallen sind, sollen sie bis Mitte 2022 nachgeholt werden. Damit wird das Programm um ein halbes Jahr verlängert.

80 Jahre Wannseekonferenz


Anlässlich des 80. Jahrestags der ­historischen Wannsee-Konferenz im Januar 2022 zeigt das ZDF am 24. Januar um 20.15 Uhr den gleichnamigen Film von Matti Geschonneck. „Die Wannseekonferenz“ schildert das Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die sogenannte „End­lösung der Judenfrage“: die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas. In der St.-Andreas-Kirche in Berlin-Wannsee findet am So, 23. Januar, um 14 Uhr ein ­Gedenkgottesdienst statt und um 18 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg. 

Als rundes Jubiläum steht die Festwoche zu 300 Jahre Herrnhuter Brüdergemeine an, die am 12. Juni mit einem Gottesdienst eröffnet und vom MDR-Fernsehen übertragen wird. Als ein besonderes und zentrales Ereignis des Jahres wird der LausitzKirchentag vom 24. bis 26. Juni in Görlitz unter dem Motto „VON­WEGEN“ begangen. Er wird von den Lausitzer Kirchenkreisen der EKBO und von den sächsischen Kirchen­bezirken Löbau-Zittau und Bautzen-Kamenz organisiert. 

Innerdeutsche Grenze dicht


2022 feiert das UNESCO-Welterbe ein Jubiläum: vor 50 Jahren wurde mit der Welterbekonvention das bedeutendste internationale Instrument zum Schutz der einzigartigen Kultur- und Naturschätze dieser Welt durch die UNESCO verabschiedet. 2022 jährt sich auch die ­Abriegelung der innerdeutschen Grenze zum 70. Mal. In den Aktionen „Grenze“ und „Ungeziefer“ wurden 1952 rund 12000 Menschen ohne Vorwarnung aus dem Grenzgebiet über Nacht vertrieben. Etwa 3000 Betroffenen gelang die Flucht in die Bundesrepublik. Ebenso jähren sich die bereits in den 1940er Jahren begonnenen und 1972 endgültig vollzogenen Enteignungen und Verstaatlichungen privater Betriebe. Vor 30 Jahren nahm die Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur“ des Bundestages ihre Arbeit auf. 

Vom 6. bis 19. Januar findet die Allianzgebetswoche statt. Das Thema „Sabbat“ ist ein Bekenntnis zu Gottes Geboten und bringt die enge Verbindung von Juden und Christen zum Ausdruck. Daran an schließt sich die weltweite Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar oder in der Zeit von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten 2022 unter dem Motto: Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten (Matthäus 2,2). Der ökumenische Gottesdienst dazu findet am 20. Januar in der ­Antiochenisch-Orthodoxen Kirche St. Georgios in der Auguststraße 90 in Berlin-Mitte statt. 

Am Sonntag Septuagesimae, am 13. Februar, soll der Kirchentagssonntag Lust machen auf die Bibeltexte und Themen, in die Kirchentagsstadt einladen und die Gemeinden mitnehmen auf den Weg zum nächsten Evangelischen Kirchentag. Der  findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ statt. Im Zentrum des Kirchentagssonntags steht der Gottesdienst „In deiner Hand ruht meine Zeit“. Ebenfalls am 13. Februar wird der Bundespräsident gewählt. Ob auch für diesen das Motto der Fastenaktion 2022 der Evangelischen Kirche gilt? „Üben! Sieben ­Wochen ohne Stillstand“ heißt es vom 2. März bis zum 18. April.

Der Weltgebetstag am 4. März kommt von Frauen aus Nordirland, England, Wales. Das Motto: Zukunftsplan: Hoffnung. Am Sonntag Reminiscere, 13. März, findet der Gedenktag für verfolgte Christen statt. 2022 steht Belarus im Fokus. Am 6. März wird die 70. Woche der Brüderlichkeit in Osnabrück eröffnet: das Thema: „Fair Play – Jeder Mensch zählt“. Die Buber-Rosenzweig-­Medaille erhalten der Präsident der Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, und der Sport-Verband Makabi Deutschland e.V. Die Landessynode der EKBO tagt am 1./2. April und vom 9. bis 12. November. Am 3. April um 14 Uhr öffnet eine neue digitale Dauer-Ausstellung über Kirchlichen Antisemitismus im Klosterstift Heiligengrabe. Vom 14. April bis 31. Oktober wird die Landesgartenschau in Beelitz Besuchermagnet sein. Die Ökumenische „Woche für das Leben“ wird mit einem Gottesdienst am 30. April in der Leipziger ­Nikolaikirche bundesweit eröffnet. Das Jahresmotto „Mittendrin. Leben mit Demenz“. 

„Sehbehindertensonntag“ ist der Name eines bundesweiten Aktionsmonats vom 1. bis zum 30. Juni, den Verbände und Kirchen ins Leben rufen. Er soll die Belange sehbehinderter Menschen stärker bewusst machen. Von der Kita bis zum Seniorenkreis sind Kirchengemeinden, kirchliche Gruppen, die Selbsthilfe und alle Interessierten eingeladen, sich zu beteiligen.

Zu Pfingsten, 5. Juni, eröffnet die Pfingstandacht im Berliner Dom (18 Uhr) die Nacht der offenen Kirchen. Vom 10.–12. Juni findet das Landesjugendcamp in Bad Wilsnack statt. Aus Anlass des 100. Geburtstages des Komponisten Heinrich Vogel (9.4.) eröffnet am 19. Juni ein Erinnerungsort in Dobbrikow. Der lange geplante Willow Creek Leitungskongress tagt zum Thema „Connected – Verbunden“ vom 25.-27. August in Leipzig. Am 3. September laden die Kirchen zum Tag der Schöpfung ein. Der 5. September ist der 50. Jahrestag des Münchner Olympia-Attentats. Vom 6. bis 9. November tagt die EKD-Synode in Berlin. Die Friedensdekade beginnt am 6. November unter dem Leitwort „Zusammen:halt“.

Sportliche Ereignisse


Das Jahr 2022 steckt voller Sport-Events. Vom 4.-20. Februar finden die Olympischen Winterspiele im chinesischen Peking statt, vom 4.-13. März die Paralympics. Der Kampf um den DFB-Pokal entscheidet sich am 21. Mai im Olympiastadion in Berlin. Vom 6. bis 31. Juli kämpfen die Frauen bei der Fußball-Europameisterschaft in England um den Pokal und vom 21. November bis 18. Dezember die Männer bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar, die politisch boykottiert wird und erstmals nicht im Sommer, ­sondern im kalendarischen Herbst statt­findet.

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.