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Das kommt 2023

Zu dem, was die nächsten zwölf Monate ausmachen wird, gehört auch die Jahreslosung: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“

Mit der Aktion #deinetaufe lädt die Evangelische Kirche in Deutschland in diesem Jahr ein, die Taufe neu zu entdecken. Foto: Getty Images/Jason Doiy

Jedes Jahr hat seine Ereignisse – für Menschen, Gesellschaften und Kirchen. Von Taufaktion bis Kirchentag, vom Treffen des Lutherischen Weltbundes bis hin zu runden Geburtstagen reicht die Liste der besonderen Daten für Protestanten in diesem Jahr.

Von Sibylle Sterzik

2023 wird das Jahr der Taufe. Mit der Aktion #deinetaufe lädt die Kirche ein, rund um den Johannistag am 24. Juni das Geschenk der Taufe neu zu entdecken und zu feiern. Kirchengemeinden, -kreise oder Dekanate sind eingeladen mitzumachen: mit einem Tauffest am besonderen Ort, einer Tauferinnerungsfeier, einem Projekttag in Kita, Schule oder Gemeinde. Die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat einen Taufliederwettbewerb ausgerufen. Ein neues Lied, neue Texte auf bestehende Melodien oder die Neuinterpretation eines Liedes kann man noch bis 16. Januar einreichen.

Wichern warb für die „rettende Liebe“


Jubiläum feiert 2023 der kirchliche Sozialverband Diakonie. Zu ihrem 175. Jubiläum startet die Diakonie Deutschland unter dem Motto #ausLiebe eine bundesweite Imagekampagne. Für die Menschen, für die sie sich stark macht: Arme, Alte, Kranke, Familien, Wohnungslose, Geflüchtete und viele andere. Mit Johann Hinrich Wichern fing alles an. Der Theologe hielt am 22. September 1848 in Wittenberg eine Brandrede. Darin warf er der Kirche Versagen an der verarmten Bevölkerung vor und warb für ein Netzwerk der „rettenden Liebe“ – die Geburtsstunde der Diakonie.

Die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wurde vor 70 Jahren gegründet. Am 19. August 1953 beschloss das israelische Parlament, das Museum zur Geschichte des Holocaust als staatliche Behörde zu gründen. Jubiläum feiert auch der Staat Israel. Vor 75 Jahren, am 14. Mai 1948, verlas David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung. In Jerusalem ordiniert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land am 22. Januar in der Erlöserkirche die erste Frau in ihrer Geschichte zur Pfarrerin: Sally Azar. Auch die Erlöserkirche feiert: ihr 175-jähriges Bestehen am 31. Oktober.

Krakau wird vom 13. bis 19. September Schauplatz der 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) sein. Gastgeberin ist die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen. Die Vollversammlung ist das oberste Leitungsorgan des LWB. In Vorbereitung der Vollversammlung findet bereits vom 9. bis 11. Januar die zweite Sitzung des Vollversammlungs-Ausschusses in Krakau statt.

Der Ökumenische Rat der Kirchen begeht sein 75. Jubiläum. Er wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Am 10. Dezember 1948 verkündeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Seitdem wird dieser Tag als Tag der Menschenrechte begangen. Zu bedenken sind auch die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 mit allen Folgen und die bürgerlich-demokratischen Aufstände im Frühjahr 1848. Vor 70 Jahren, am 27. Januar 1953, beschloss das SED-Politbüro der DDR, Schauprozesse gegen Mitglieder der Jungen Gemeinde zu führen. Junge Leute wurden wegen ihres Christseins von Schule und Universität verwiesen. Doch gegen das SED-Regime regte sich bald Widerstand. Am 17. Juni 1953 gingen die Arbeiter in der DDR auf die Straße. Der Volksaufstand jährt sich zum 70. Mal.

Fastenaktion will Mut machen


Zurück in die Gegenwart: Am 5. Februar sind Gemeinden eingeladen, ihren Gottesdienst zum Kirchentagssonntag zu feiern zur Einstimmung auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg. Er steht unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“ (Markus 1,15).

Mit der Aktion #deinetaufe lädt die Evangelische Kirche in Deutschland in diesem Jahr ein, die Taufe neu zu entdecken. Foto: Getty Images/Jason Doiy Das Motto der Fastenaktion von Aschermittwoch bis Ostern (22. Februar bis 9. April) lautet „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“. „In dunklen Zeiten braucht es Licht, um den Mut nicht zu verlieren“, schreibt Ralf Meister, Landesbischof in Hannover und Botschafter der Aktion „7 Wochen Ohne“ auf der Webseite der Fastenaktion.

„Glaube bewegt“ lautet der deutsche Titel des Weltgebetstages aus Taiwan. Gefeiert wird er weltweit am Freitag, dem 3. März. Die Woche der Brüderlichkeit im Zeichen der christlich-jüdischen Zusammenarbeit vom 5. bis 12. März steht unter dem Jahresthema „Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung“. Als ein Beispiel dafür wird die Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“ am 5. März in Erfurt mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt. Im Fokus der Fürbitte für verfolgte und bedrängte Christen am Sonntag Reminiszere, 5. März, steht Äthiopien. Es ist eines der ältesten christlichen Länder. Gleichzeitig leiden die Menschen dort unter Dürre, Hunger und Krieg. Ein Materialheft dazu gibt es online unter www.ekd.de/reminiszere2023.

Vom 12. bis 16. März 1973 wurde auf dem Leuenberg bei Basel der endgültige Text der Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa erarbeitet und übergeben. Mit der Leuenberger Konkordie verpflichten sich die Mitglieder der „Gemeinschaft Evangelischer Kirche in Europa“ vor 50 Jahren 1973 zu gegenseitiger Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.

In Religion und Kirche gibt es auch einige runde Daten zu feiern. So jährt sich der Todestag von Dorothee Sölle am 27. April zum 20. Mal, der 30. Todestag des Theologen Helmut Gollwitzer ist am 17. Oktober. Vor 500 Jahren am 7. April 1523 gelang der Nonne und späteren Frau Martin Luthers, Katharina von Bora, die Flucht aus dem Kloster. Johann Sebastian Bach begann am 30. Mai 1723 mit einer Kantatenaufführung im Gottesdienst sein Amt als Thomaskantor. Zum 925. Mal jährt sich der Geburtstag der Äbtissin und Mystikerin Hildegard von Bingen. Ein genauer Geburtstermin im Jahr 1098 ist nicht bekannt. 

Friedensdekade erinnert an Krieg in Europa


Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine und trug den Krieg wieder nach Europa. Ein Thema, dem sich die Ökumenische Friedensdekade vom 12. bis 22. November unter dem Motto „sicher nicht – oder?“ stellt.

Was auch kommt, eins ist gewiss: Mit uns geht ein Gott, der uns sieht. Er verliert niemanden aus den Augen, bleibt nahe in Freud und Leid. Trägt mit, hält aus, wischt Tränen ab. Das bezeugt die von Gott gesehene Frau Hagar in der Jahreslosung aus Matthäus 16,13: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Wer so achtsam angesehen wird, darf das selbst ausprobieren: Augen aufmachen. Anpacken und Zusprechen. Hoffnung verschenken in 2023.

 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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