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Ein Jahr der Gnade

Eine befreiende Botschaft für das neue Jahr. Gedanken zum Predigttext am zweiten Sonntag nach dem Christfest

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Predigttext am zweiten Sonntag nach dem Christfest: Jesaja 61, 1–3 (4–9) 10–11 

Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, schöne Kleider statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden „Bäume der Gerechtigkeit“, „Pflanzung des Herrn“, ihm zum Preise. Sie werden die alten Trümmer wieder aufbauen und, was vorzeiten zerstört worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verwüsteten Städte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht zerstört gelegen haben. (...) Ich freue mich im Herrn, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der Herr Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Völkern.

Predigtgedanken von Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt

Zwischen Weihnachten und Neujahr wird es ­ruhiger, denken viele Menschen. Der Stress von Weihnachten klingt ab, da gibt es vielleicht auch wieder mehr Zeit füreinander. Doch die Welt bleibt nicht einfach stehen, manchmal kommt etwas dazwischen, und es kann sehr rasch vorbei sein mit den Hoffnungen, die wir vielleicht noch zwischen den Jahren hatten. In diese Stimmung spricht der Prophet Jesaja den Menschen etwas Neues zu, er will die gute Botschaft Gottes zu den Menschen bringen, deren Hoffnungen zerbrochen sind. 

Das Jahr 2020 ist wenige Tage alt, und immer noch können wir uns im Freundes-, Bekannten- oder Kolleginnenkreis ein gutes, gesundes oder auch gnädiges Neues Jahr wünschen. Mit diesen Wünschen öffnet sich etwas, was auch Jesaja erreichen will: Unsere Augen ­sollen neugierig für das Neue werden. 

Zuhören und mitfühlen

Kann das Jahr 2020 ein Gnadenjahr werden, angesichts einer ungnädig gewordenen Welt? Wir können ganz ­konkret die Welt gnädiger machen und dazu ­beitragen, dass Menschen getröstet werden, indem wir zu­hören, mitfühlen und anderen zur Seite ­stehen, die so Zuspruch erfahren und Zeichen der Freundlichkeit spüren. 

Was Gott uns über Jesaja mitteilen lässt, ist etwas Großartiges: Die Zeit der Gnade lässt die Trauer weichen, traurige und zerbrochene Herzen werden verbunden. Gott macht es hell und weit, Gott lässt sich ganz bewusst auf uns Menschen ein, weil er ein gnädiger, barmherziger und gütiger Gott ist. Ein gnädiges Jahr des Herrn beginnt. 

Wie tröstlich ist dieser Zuspruch Jesajas für alle, die traurig sind. Die seelsorgerliche Botschaft des Propheten ist wunderbar befreiend. Ich wünsche uns allen, dass wir auf diese ­Botschaft in diesem Jahr immer neu hören können, dass sie uns die kommenden Monate im Jahr 2020 begleitet und uns immer wieder hilft, uns aufbaut, wo wir niedergeschlagen, bedrückt oder ängstlich sind. 

Jochen Klepper, der im Jahre 1903 im schlesischen Beuthen/Oder geboren wurde und 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, mit seiner jüdischen Frau und Stieftochter in den Freitod ging, hat in seinem Neujahrslied seine Zuversicht und sein ­Vertrauen zu diesem gütigen Gott des Propheten Jesaja beschrieben: „Der du allein der Ewge heißt und Anfang Ziel und Mitte weißt, im Fluge unsrer Zeiten: Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.“

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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