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EKD-Kirchen erwarten Kirchensteuer-Minus bis zu 15 Prozent

Im Gespräch mit dem rheinischen Präses Manfred Rekowski

Foto: Pixabay

Von Ingo Lehnick (epd)

Die evangelischen Kirchen in Deutschland stellen sich wegen der Coronakrise auf einen drastischen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in diesem Jahr ein. "Wir sind von den Auswirkungen ebenso betroffen wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche und rechnen mit deutlichen Einbußen in diesem Jahr", sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Es gibt zwar noch keine seriösen Prognosen, aber wir rechnen EKD-weit derzeit mit einem Minus von 10 bis 15 Prozent."

"Das Kurzarbeitergeld ist steuerfrei, damit entfällt auch die Kirchensteuer", erläuterte Rekowski. In Nordrhein-Westfalen werde Unternehmen zudem die Möglichkeit eingeräumt, Steuerzahlungen aufzuschieben - auch das wirke sich zwangsläufig negativ auf den Fluss der Kirchensteuermittel aus. "Auch wenn wir als Evangelische Kirche im Rheinland weiter liquide und handlungsfähig sind, trifft das alle Ebenen unserer Kirche."

Auch in der diakonischen Arbeit gebe es an vielen Stellen massive Einbrüche, sagte der leitende Theologe der zweitgrößten Mitgliedskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit knapp 2,5 Millionen Mitgliedern. Mit Prognosen für die kommenden Jahre seien die Kirchen noch zurückhaltend. "Wenn die Krise die Wirtschaft für einen längeren Zeitraum zum Stillstand bringt, werden wir das aber massiver spüren", fügte Rekowski hinzu. "Das heißt, dass wir das Tempo für nötige Veränderungen in unserer Kirche wie Reduzierung der Aufgaben erhöhen müssen."

Belastend ist der teilweise Shutdown nach den Worten des 62-jährigen Theologen auch für die kirchliche Arbeit. Zwar sei er überwältigt vom Ideenreichtum, mit dem die Kirchengemeinden unter erschwerten Bedingungen Alternativen zum Normalfall kirchlicher Arbeit entwickelten und mit digitalen Möglichkeiten manches kompensierten. "Aber viel Zwischenmenschliches bleibt dabei auf der Strecke", sagte Rekowski.

Vor allem die Begrenzung auf den engsten Familien- und Freundeskreis bei Beerdigungen belaste viele Menschen, unterstrich der Theologe: "Eine würdige Trauerfeier ist sehr wichtig für den Abschied von einem geliebten Menschen, dessen Leben zurück in Gottes Hand gelegt wird." Auch dass Paare ihre Trauung absagen oder ohne Gäste heiraten müssten, sei für die Betroffenen eine schwierige Situation. "Hier müssen wir als Kirche flexibel terminliche Alternativen anbieten, wenn sich die Situation geändert hat", rät der rheinische Präses.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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