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EU: Flüchtlingslager rüsten sich gegen Corona

Kirche und Diakonie dringen auf Aufnahme von Kindern

Fluechtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Foto: Joern Neumann/epd

Brüssel/Berlin (epd). Angesichts der Corona-Pandemie werden Rufe nach einer zügigen Hilfe für die Flüchtlinge in den Lagern auf den griechischen Inseln lauter. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, forderte am Dienstag, die in Aussicht gestellte Übernahme von Kindern schnell umzusetzen. "Den Schutzsuchenden in den Flüchtlingslagern droht eine Katastrophe, sobald die Erkrankung COVID-19 dort ausbricht", sagte der bayerische Landesbischof. Die Diakonie und Flüchtlingsorganisationen forderten sogar eine Räumung der Flüchtlingslager.

Laut EU-Kommission rüsten sich die überfüllten Lager derzeit gegen einen Ausbruch des Coronavirus. Man arbeite mit den griechischen Behörden an einem Notfallplan, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Dabei gehe es um die Reaktion auf "einen potenziellen Ausbruch des Coronavirus auf den Inseln".

Mit Hilfe der EU werde unter anderem der Einsatz von Medizinern in den Hotspots mitfinanziert, erklärte die Behörde. Zudem unterstütze man eine Beschleunigung der Transfers von den Inseln auf das Festland. Die griechischen Behörden hätten zudem eine Reihe von Maßnahmen wie Fiebermessungen bei Neuankömmlingen und das Aussetzen von Besuchen erlassen.

Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, hatten in der vorvergangenen Woche in Aussicht gestellt, mindestens 1.600 minderjährige oder besonders schutzbedürftige Flüchtlinge von den Inseln zu holen und bei sich aufzunehmen. Umgesetzt ist dies aber noch nicht. Die Flüchtlinge müssten sofort an einen sicheren Ort gebracht werden, betonte Bedford-Strohm.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie machte sich für eine Räumung der Lager stark. Wenn das Virus dort grassiere, sei wegen chronischer Vorerkrankungen vieler Flüchtlinge und fehlender medizinischer Versorgung mit vielen Toten zu rechnen, warnte er. "In diesen Lagern ist es nicht möglich, die grundlegendsten Hygienevorschriften umzusetzen, um sich zu schützen."

Zuvor hatten sich unter anderen "Ärzte ohne Grenzen" und Sea Watch für eine Evakuierung ausgesprochen. Am Montag wandte sich der Innenausschuss des Europaparlaments mit derselben Forderung an die EU-Kommission. Der Ausschussvorsitzende Juan Fernando López Aguilar erklärte in dem Schreiben, ohne sofortiges Handeln werde die Situation unbeherrschbar.

Auch aus der SPD kamen drängende Stimmen und Enttäuschung darüber, dass die Aufnahme der Minderjährigen noch nicht umgesetzt wurde. "Die Europäische Kommission könnte man in Quarantäne schicken, ohne dass es jemand merken würde", sagte der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci. Zuerst habe sie die Mitgliedstaaten aufgefordert zu helfen, jetzt gehe nichts voran. "Das ist beschämend", sagte er und betonte: "Deutschland steht zu seiner Zusage. Das muss nun auch umgesetzt werden."

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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