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Freude machen in der Krise

Osterpostamt startet trotz Corona-Krise in neue Saison

Foto: Deutsche Post

Zeven (epd). Jetzt erst recht. Mit diesem Vorsatz und natürlich unter Berücksichtigung der gängigen Hygiene-Standards startet Deutschlands ältestes und größtes Osterpostamt im niedersächsischen Zeven bei Bremen in eine ganz besondere Saison. Denn trotz Corona-Krise hat sich das Team um den langjährigen Leiter Hans-Hermann Dunker vorgenommen, die Arbeit aufzunehmen und wie in den zurückliegenden Jahren Kinderbriefe an den Osterhasen zu beantworten. Gerade wegen Corona seien alle hoch motiviert, meint Postsprecher Stefan Laetsch: "Wir wollen den Kindern eine Freude machen."

Denn nach wie vor gilt das Versprechen: Wer dem Osterhasen Hanni Hase unter der Adresse Am Waldrand 12 in 27404 Ostereistedt schreibt, bekommt garantiert vor dem Fest eine Antwort. Die Briefe sollten allerdings bis zum 6. April im Osterpostamt eintreffen und natürlich mit einem Absender versehen sein. Das Schreiben sei gerade jetzt eine sinnvolle Beschäftigung, findet Dunker: "Wo die Schulen zu sind, haben die Kinder ja Zeit, um für den Osterhasen zu malen und ihm einen Brief zu schreiben."

Schon sind mehr als 5.000 Sendungen aus 22 Ländern der Welt eingetroffen. Darunter sei auch Post aus Ländern wie China und Italien, die besonders vom Coronavirus betroffen seien, zählt Dunker auf. Viele Briefe kamen bisher auch aus Taiwan, Russland, Schweden und der Schweiz.

Dass der Corona-Erreger übrigens per Post auf Reisen geht und dann auch übertragen wird, ist nach Auskunft der Virologin Ulrike Protzer vom Helmholtz-Zentrum an der Technischen Universität München extrem unwahrscheinlich. "Die saugfähige Oberfläche eines Pakets oder eines Briefes und der Transport an der Luft würden das Virus sicher austrocknen und damit seine Hülle kaputt machen", sagte die Professorin auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Zudem gehe das Virusgenom kaputt, wenn man es der Sonne oder UV-Licht aussetze.

So bearbeitet ein Team von zwölf Ehrenamtlichen die Antwortschreiben, in diesem Jahr im Alter zwischen Mitte 20 und 90. "Das machen wir diesmal unter verschärfter Einhaltung der Hygieneregeln", erläutert Dunker, der selbst schon 81 Jahre alt ist. "Zur Begrüßung geben wir uns nicht die Hand, nehmen uns auch nicht in die Arme, sondern stupsen uns höchstens mit den Ellbogen an", beschreibt er die Situation und ergänzt: "Das ist schon komisch."

Dunker leitet das Osterpostamt in diesem Jahr zum letzten Mal. Dann übernimmt seine Kollegin Doris Kröger (60). In diesem Jahr möchte sie sich noch an der Seite des "alten Hasen" auf die Aufgabe vorbereiten. "Ich liebe Kinder. Es macht mir Freude, sie mit den Antworten glücklich zu machen", sagt die pensionierte Postfrau. Seit 1982 senden in der Mehrzahl Kinder oft bunt bemalte Briefe und Karten an den Osterhasen in Ostereistedt und bekommen meistens eine vorgedruckte Antwort. Heute gibt es in dem kleinen Dorf übrigens gar kein Postamt mehr. Die Sendungen werden deshalb im benachbarten Zeven bearbeitet.

Noch sei Corona in den Briefen der Kinder kein großes Thema, berichtet Dunker. "Aber ein Mädchen hat sich und ihrer Familie angesichts der Epidemie vom Osterhasen bereits Gesundheit gewünscht."

Im vergangenen Jahr erreichten mehr als 40.500 Sendungen das Postamt, oft verbunden mit einem Wunschzettel für den Osterhasen. Darin sei alles das aufgeführt, was sie sich auch vom Weihnachtsmann wünschten, fasst Doris Kröger zusammen. Die meisten Briefe kamen in der zurückliegenden Saison aus Deutschland und Europa, fast 1.500 aus dem Ausland. Dunker bilanziert: "Zusammen gerechnet haben wir in den ganzen Jahren sicherlich über einer Million Kindern eine Freude gemacht." Und das soll in diesem Jahr so weiter gehen - trotz Corona.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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