Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Gelebte Inklusion in der Schule

Im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau wurde die barrierefreie Reinhard-Lange-Schule feierlich eingeweiht. Dort lernen Schüler*innen der Regelschule gemeinsam mit Kindern, die schwerste und mehrfache Behinderungen haben

Am 27. August eröffneten Schüler, Träger, Unterstützer und Sponsor Reinhard Lange gemeinsam die Schule. Foto: Uli Schulte Döinghaus

Von Uli Schulte Döinghaus

Die beste Antwort auf die Frage: „Wo ist Gott zu Hause?“ ist: „Gott ist hier zu Hause.“ Das sagte neulich der ­Berliner Spitzenpolitiker Raed Saleh (SPD). „Hier sind Herz, Mitmenschlichkeit und Solidarität mehr als ­Lippenbekenntnisse.“ Saleh war einer der Redner, die anlässlich der offiziellen Eröffnung der „Schule ohne Grenzen“ in Berlin-Spandau zu Schüler*innen, Lehrer*innen und  zahlreichen Gästen sprachen. Zusammen mit vielen anderen Mitstreiter*innen aus Politik, Zivil­gesellschaft, Wirtschaft und Kirche hatte Saleh sich jahrelang dafür eingesetzt, dass dieses einzigartige Projekt verwirklicht werden konnte. 

Bisher seltenes inklusives Lernprojekt in Berlin


In dieser Schule lernen Kinder der Regelschule und Schüler*innen mit schwersten und mehrfachen ­Beeinträchtigungen gemeinsam in einem barrierefreien Schulneubau auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts. Die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin begleiten das Schulprojekt wissenschaftlich. Denn so ein inklusives, ­gemeinschaftliches Lehren und Lernen ist in Berlin noch selten. Auch vor diesem Hintergrund war während der Einweihung von „Pionierleistung“ die Rede und von vielen Anstrengungen, die es gekostet habe, das Schulgebäude über die Jahre hinweg so zu finanzieren und zu errichten, wie es heute da steht.

Träger sind das Johannesstift und die Evangelische Schulstiftung in der EKBO. Der Gebäudekomplex hat 16 Millionen Euro gekostet, davon wurden 8 Millionen Euro gespendet. Der Rest kam vom Berliner Senat und dem Bezirk Spandau. 

Dass Inklusionsschulen dieser Art keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt die teils langwierige und zähe Mittelbeschaffung für das Projekt. Zeitweise waren die öffentlichen ­Mittel sogar in Frage gestellt, sodass Sponsor und Unternehmer Reinhard Lange „nachschießen“ musste. „Es ist ein interessantes Projekt, das jungen Menschen Wertschätzung und Respekt entgegenbringt”, sagte der Großsponsor, bevor er seinen Namenszug „Reinhard-Lange-Haus“ enthüllte.

Lernen im Inklusionsraum  


Spendenmittel werden weiterhin gebraucht, heißt es aus dem Johannesstift. Die Stiftung will auf einer Brache neben dem Schulgebäude einen Sportplatz bauen, einen Schulgarten anlegen lassen und die Klassenräume digital besser ausstatten. In dem Gebäudekomplex mit vier verbundenen Pavillons lernen Kinder und Jugendliche in Partnerklassen gemeinsam. Zu einer Klasse gehören 6 bis 7 Schüler*innen des sonderpädagogischen Förderzentrums für geistige und ­körperlich-motorische Entwicklung und maximal 24 Schüler*innen aus der 1. bis 6. Klasse der Evangelischen Schule Spandau, einer Regelschule. Beide Lerngruppen haben individuell ausgestattete Klassenräume, verbunden durch einen Inklusionsraum. 

Frank Olie, Vorstand der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, lobt: „Auch wenn Regel- und Förderschule in dem Projekt weiterhin formal unterschieden werden, möchten wir diese Trennung im gemein­samen Gebäude und im gemeinschaftlichen Schulleben soweit wie möglich aufheben – das ist eine großartige Chance und ein inklusives Leuchtturmprojekt für die Bildungslandschaft in Deutschland.“

Kontakt für Spenden: 
Karmen Savor, Geschäftsführerin 
Stiftungsfundraising 
Telefon (030) 33609325 

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.