Von Uli Schulte Döinghaus
Mitte August 2020. Ein ganz normaler Montagnachmittag. Im Innenraum des Berliner Doms, vor dem Altar und unter der repräsentativen Kuppel sind rund zwei Dutzend Gäste. Einige erkunden das Kircheninnere, einige beten. „Wenn Sie vor einem Jahr hier gewesen wären, dann hätten Sie eine drei- oder vierfache Zahl an Besuchern sehen können“, sagt der geschäftsführende Domprediger Michael Kösling.
Besucher*innen des Berliner Doms bezahlen außerhalb der Gottesdienste sieben Euro Eintritt, die den größten Teil zum Jahresetat in Höhe von rund sechs Millionen Euro beitragen. Fast 60 Prozent davon sind Personal- und Fremdpersonalkosten. Instandhaltung und Wartung, also die Baulast, machen 14 Prozent des Etats aus. 1800 Mitglieder hat die Domkirchengemeinde, deren seelsorgerliche Angebote, die Kirchenmusik oder die Konfirmandenarbeit einen exzellenten Ruf haben.
Wegen der Corona-Pandemie haben kirchliche Institutionen, die sich weithin selbst finanzieren, Einbußen erlitten. Besonders heftig hat es den Berliner Dom erwischt. (...)