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In das Neue Jahr schauen

2021 hat begonnen. Der Lockdown dauert noch an und vieles liegt im Ungewissen. Das Team von Spirit&Soul lädt in diesen noch ­frischen Tagen des neuen Jahres mit einer Meditation dazu ein zu entdecken, welche Möglichkeiten im beginnenden Jahr liegen

Foto: Denys Nevozhai/unsplash

Von Lioba Diez und Anja Siebert-Bright

Das Jahr 2021 hat begonnen, der Lockdown dauert noch an und vieles liegt im Ungewissen. Wir Pfarrerinnen von Spirit&Soul laden dich in diesen noch frischen Tagen des neuen Jahres ein, seine Möglichkeiten für dich zu entdecken. 

Und Mose stieg aus den Steppen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des ­Gebirges Pisga, gegenüber Jericho.

Und der Herr zeigte ihm das ganze Land: Gilead bis nach Dan und das ganze Naftali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer im Westen und das Südland und die Gegend am Jordan, 

die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar.

(5. Mose 34,1ff)

Mose, so erzählt es die Bibel, steht auf diesem Berg in Jordanien und sieht weit hinein in das Land, in das Israel ziehen soll. Mose selbst darf es nicht betreten, aber das soll hier keine Rolle spielen. Stell dir vor, wie Mose dort steht und mit einem weiten Blick das ganze Land vor sich sieht. Das Jordantal, das Tote Meer, Jericho, die Hügel Judas, wo einst ­Jerusalem entstehen wird, das ­Mittelmeer. Eine weite Ebene. Ein Land voller Möglichkeiten. 

So wie Mose in das weite Land schaut, so wollen wir mit dir in ­dieses neue Jahr schauen. Stell dir vor, du stehst auf einem Berg und hast vor dir einen weiten Blick in das vor dir liegende Jahr 2021. Dein Land, das vor dir liegt und du in den kommenden zwölf Monaten durchstreifen wirst. Doch wo willst du hin? Welche Gegenden willst du dir anschauen, welche Berge erklimmen, in welchen Flüssen schwimmen, welche Steppen durchqueren, welche Orte entdecken, welchen Pfaden folgen? 

Sicher, du kannst auch einfach so in das neue Jahr hineinrutschen und auf dich zukommen lassen, was kommt. Das ist völlig okay. Oder aber, du setzt dir Ziele, die du dieses Jahr erreichen möchtest. 

Damit meinen wir aber nicht die sogenannten guten Vorsätze, in denen dich dein innerer Kritiker ­anschreit, dass du zu faul, zu dick, zu unfit, zu verraucht oder was auch immer seist und die dann scheitern, weil Scham und Angst dich nicht langfristig motivieren. Wir meinen echte Ziele. Ziele, die mit Sinn verbunden sind und du dich, während ihres Erreichens entwickelst. 

So stehst du auf einem Berg und schaust in das weite Land 2021, siehst Gegenden, die du dieses Jahr gern betreten, Erfahrungen, die du machen möchtest, Ziele, die du ­erreichen willst. Das können berufliche sein, die du anstrebst, aber auch Ziele in den Bereichen deiner inneren Entwicklung: Lesen, Lernen, Emotionalität, Herzenswärme, deine Beziehung zu anderen, Verbundenheit, Freundschaft, deine Verbindung mit Gott, spirituelle Erfahrung, aber auch das Wissen, um die Kürze des Lebens und die Auseinandersetzung mit deinem Ego gehören dazu. 

Aber wie findest und erreichst du deine Ziele? Sicher nicht, indem du deinen inneren preußischen Inspektor herausholst, der dir mit „ich müsste …“ und „ich sollte …“ inneren harten Drill und Disziplin verordnet. Nein, die psychologische Forschung zum Erreichen von Zielen zeigt ­mittlerweile einen ganz anderen Weg. Es ist der Weg der Self-Compassion, also des Mitgefühls mit dir selbst oder innerem Mitgefühl. 

Da gibt es die Erfahrung, dass wir mit guten Freundinnen und Freunden oft viel mitfühlender umgehen als mit uns selbst. Und es zeigt sich, dass es uns selbst im Festlegen und Erreichen von Zielen viel weiterbringt, wenn wir dasselbe Mitgefühl, das wir unseren Freunden entgegenbringen, wenn wir ihnen einen freundschaftlichen Rat geben, auch uns entgegenbringen. 

Behandele dich doch einmal wie deine beste Freundin, deinen besten Freund, der dich um Rat fragt, ­welche Ziele er in diesem neuen Jahr, das vor ihm liegt, auf seinem Weg angehen sollte.    

Und Mose stieg aus den Steppen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des ­Gebirges Pisga, gegenüber Jericho. Und der Herr zeigte ihm das ganze Land.

 

Einladung zur Meditation

 

Wir laden dich ein, einen inneren Blick auf das neue Jahr, das vor dir liegt und das Gott dir zeigt, zu ­werfen. 

Stell dir vor, du stehst oben auf dem Berg und schaust auf das neue Jahr herunter. Das Jahr liegt vor dir wie eine Landschaft, die sich weit ausstreckt. 

Spüre nach, wo es dich hinzieht, wenn du auf dein neues Jahr blickst. 

Wir wissen alle, es kann anders kommen, als wir es uns denken, aber es ist auch gut, klar zu haben, was uns eigentlich tief im Herzen wichtig ist … wo wir hin wollen. Das hilft auch, wenn plötzlich Hindernisse kommen und uns den Weg ver­sperren, dass wir uns neu sortieren.

Wenn du das neue Jahr so ausgestreckt vor dir siehst … 

Wohin möchtest du dieses Jahr gehen? 

Wo möchtest du gern ankommen? 

Welche Wege willst du nehmen? 

Was möchtest du lernen? 

Wen oder was möchtest du kennen lernen? 

Wen magst du treffen? 

Wie wird es sein, wenn du deine Ziele erreichst?

 

Einladung zum Gebet

Und wie du so auf das neue Jahr vor dir blickst, laden wir dich ein, zu beten: 

Lebendiger Gott, 

das neue Jahr liegt vor mir 

wie eine weitgestreckte Landschaft. 

Ich weiß nicht, wie es wird. 

Aber ich spüre vielleicht tief drinnen eine Sehnsucht … 

eine Sehnsucht nach dir, 

nach Frieden, nach Leben in Fülle. 

Bewahre mir diese Sehnsucht, 

und hilf mir, Wege zu finden, 

die tragfähig sind. 

Hilf mir, zu unterscheiden, 

was notwendig ist, und was ich ­getrost lassen kann. 

Sei mir Orientierung, immer wieder. Und segne mich auf meinen Wegen. 

Amen. 

Wenn du magst, schreib dir doch ein paar Sachen auf. Etwas, das dir ­wichtig geworden ist. Oder mal eine Karte, wohin du gehen willst, in ­diesem Jahr, einen Weg, den du ­einschlagen willst.  

 

Diese Andacht haben Lioba Diez und Anja Siebert-Bright als Spirit&Soul im Pfarrkonvent Neukölln  gehalten.

Lioba Diez ist seit 8 Jahren Gemeindepfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Pfingst in Berlin-Friedrichshain und als Supervisorin, Trainerin und Coachin tätig. Anja Siebert-Bright ist seit sechs Jahren Gemeindepfarrerin in der Martin-Luther Gemeinde im ­Norden Neuköllns, Mitglied im Kreis­kirchenrat und in der Landessynode.

Der Kirchenkreis Neukölln hat beide seit dem 1. Januar 2020 im Rahmen von zwei Kreispfarrstellen mit dem Projekt „Spirit and Soul“ beauftragt. Unterstützt wird das Projekt auch von der EKBO, vom Kirchenkreis Stadtmitte und von „Andere Zeiten“. „Spirit and Soul“ heißt das geistliche Startup für Sinn­suchende von Anja Siebert-Bright und Lioba Diez, das eine Antwort finden möchte auf diese Sehnsucht nach ­Spiritualität und geistlichem Wachstum. Mehr Infos zu Spirit & Soul und alle Veranstaltungen finden Sie auf www.spiritandsoul.berlin

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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