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Jahr der Taufe 2023

Das Jahr der Taufe 2023 - was erwartet uns?

Zwei lachende Kinder mit dem Titel "Weil Du mich trägst"
Plakatmotiv der EKD zum Jahr der Taufe

Aus Gottes Ja leben

Im Jahr 2023 soll die Einladung zur Taufe neu gedacht werden: Hürden abbauen, Motivationen und Gelegenheiten schaffen? Aber wie?

In den Gemeinden sind sie freudiger Höhepunkt: Taufen. Tauf­erinnerungen und Tauffeste werden gern gefeiert. Was macht uns als Christinnen und Christen die Taufe so kostbar? 2023 kann, ­verbunden mit einem Impuls für einladende Taufinitiativen, Raum geben, darüber ins Gespräch zu kommen. Christina-Maria Bammel wirft einen Blick auf einen der Schwerpunkte des kommenden Jahres.

 

Von Christina-Maria Bammel

 

Eine Handvoll Gründe für die Taufe hat einmal der viel zu früh verstorbene Propst von Wittenberg Siegfried Kasparick genannt, nachzu­lesen in dem wunderbaren Gedenkbuch „Ich bin gemeint“: „Was spricht für mich also für die Taufe: Ich werde mit Wasser übergossen und mein Name wird genannt, denn ich bin gemeint. Die Taube erinnert an Gottes Geist. Ich bin nicht allein. Und die Engel zeigen: Ich werde getragen. Das Licht der Kerze zeigt mir: Ich finde einen Weg. Schließlich weist das Taufkleid darauf hin: Ich kann neu anfangen, denn ich lebe aus Gottes Ja zu mir.“ Es kommt darauf an, sich den vielseitigen Schatz der Taufe zu vergegenwärtigen.

Zum Taufen ermutigen

Wir erleben seit einer Weile, dass nicht wenige Taufen „aufgeschoben“ werden, dass nach einem ­passenden Zeitpunkt gesucht wird, und dann geschieht es öfter, dass gar nicht gefeiert wird. Es geht darum, nach den Jahren der Pandemie, in denen weniger zusammengekommen und gefeiert werden konnte, ein Zeichen zu setzen und zum ­Taufen zu ermutigen. Denn was für eine Freude und Vergewisserung im gemeinsamen Feiern von Taufen liegt, das wissen alle Beteiligten. Wirft sie doch die Frage auf, was Menschen in ihren Lebenslagen ­jeweils wirklich brauchen. Wie können wir in den Gemeinden und dort wo sich neue Gemeinschaften auch auf Zeit bilden, Wesentliches für den Lebensweg mitgeben? Was ermutigt? Mit der Leuenberger Konkordie (1973) gesagt, die sich auf das ­Wesentliche zu den Sakramenten konzentriert, nimmt die Taufe in die Heilsgemeinschaft mit Jesus Christus auf und macht den Täufling zur neuen Kreatur. Das kann man heute vielleicht anders sagen. Im Kern ist gemeint: Mit der Taufe bin ich in ein Leben mit Christus genommen, das trägt mich. Darum geht es im Schwerpunktjahr der Taufe, was nicht einfach ein Projekt unter vielen ist. Taufe sagt, dass ich berufen bin zu mehr, als ich selbst produziere. Dieses Mehr, die Christus­beziehung, gehört ins Gespräch.

Was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?

Viele Beauftragte und Ordinierte sind mit Lust und Leidenschaft dabei, die bestehende Taufliturgie in der Kirchengemeinde behutsam hier und da neu zu gestalten. Sie probieren besonnen Neues aus. Darüber können wir uns austauschen: Wie Hürden abbauen, Motivationen und Gelegenheiten schaffen? Etwa die Taufvorbereitung: Gespräche, Zuhören, die Gemeinschaft – das sind wichtige Schritte auf dem Weg! Raum für Fragen, Zweifel und Stärkung. Manchmal ist das für einen Menschen ein jahrelanger innerer Weg. Aus den biblischen Schätzen ist bekannt, dass auch eine einzige ­Begegnung herzöffnend sein und zur Entscheidung führen kann: „Was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?“ Erinnert etwas an Formate, die schon eine Weile in Skandinavien und im Raum der EKD gefeiert werden.

Gute Ideen sind ja längst unter den Engagierten der Gemeinden: Warum nicht eine Lange Nacht der Taufe anbieten, in der man auch ­unangemeldet kommen kann, wo man mit einer Seelsorgerin, die zuhört, spricht, und sich geistlich gut begleitet und aufgehoben erfährt? Vielleicht wird diese Begegnung zu einem Tauffest für den einzelnen Menschen und zu einem entscheidenden Schritt für das weitere Leben. Eine individuelle Begleitung kann den Weg in die Gemeinschaft mit Anderen in ähnlicher Lage öffnen. Menschen, die nur mal eben spontan aus Jux „vorbeikommen“, die gibt es nicht. Wir vermitteln die Taufe als ein wertvolles einmaliges Ereignis, als Ruf in ein verbindliches Leben mit Gott. Gute Gelegenheiten lassen sich dabei organisieren, dass etwa Eltern eines Kindes in Erinnerung behalten, wie sehr sie willkommen geheißen, wie gut sie eingebunden und wie warmherzig die Vorbereitungsgespräche waren. Wir wissen, Menschen richten sich weniger an parochialen Logiken aus. Sie bringen auch eigene Vorstellungen von Ort, Musik und Texten mit. Es tut ihnen aber gut, wenn sie erfahren, darauf wird eingegangen.

Was kann 2023 konkret sein?

Die landeskirchliche Ebene will unterstützen, was bereits an berührenden Aktionen geplant und initiiert ist, Tauffeste, für Alleinerziehende etwa, für ganze Familien oder für Einzelne. Oder vielleicht eine Aktion in der Kirchengemeinde, die Gemeindeglieder zu ihrem Tauftag anzuschreiben und zu ermutigen, dieses Datum nicht einfach verstreichen zu lassen, sondern zu gestalten. Das wird finanziell und anteilig unterstützt: Die Kirchenleitung hat für die Kirchenkreise, die das brauchen, Mittel bereitgestellt. ­Gefördert werden Tauffeste, Materialien zur Einladung wie Taufvorbereitungsinitiativen und anderes. Welche Initiativen eingereicht werden, entscheidet die kreiskirchliche Ebene im Austausch mit den Gemeinden. Die Abrechnung der Förderung erfolgt dann zeitlich nach den Aktionen auf Basis des Nachweises der verbrauchten Mittel. Die Details gibt es unter auf der Webseite der EKBO (Link unten).

Ein EKD-Impuls setzt übrigens vor allem auf Tauffeste am Johannisfest 2023. Wir haben uns dazu entschlossen, die EKD-Materialien zu nutzen. In deren Entwicklung waren wir mit eingebunden. Man muss nicht alles neu erfinden und kann kooperativ arbeiten. Auf der EKD-Website www.deinetaufe.de werden Aktionsmöglichkeiten und Ideen präsentiert. Logo, Texte für Gottesdienste, Projekttage, Einladungs­karten, Banner für die Öffentlichkeitsarbeit sind nutzbar.

Wir haben uns auch gefragt, wie wir die Ansprechpersonen in den ­Gemeinden vor Ort durch zusätzliche Kontaktmöglichkeiten unterstützen können, wenn der Gedanke, sich ­taufen zu lassen, zum ersten Mal auftaucht. Wo kann man unkompliziert seine ersten Fragen zur Taufe stellen? Das wird mit einem telefonischen Angebot, begleitet durch Social Media Kanäle, ermöglicht. Start ist der Anfang des neuen Jahres. Seit Oktober läuft als Teil und Vorbereitung des Schwerpunktjahres Taufe ein Taufliederwettbewerb, den die EKBO EKD-weit ausgeschrieben hat; alle Infos dazu finden sich auf der Webseite der Kirchenmusik der EKBO (Link unten).

Ob sich Gemeindekirchenräte Ende 2023 freuen über geglückte Tauferinnerungsgottesdienste mit Liturgie in leichter Sprache etwa oder das Tauffest im Kindergarten oder ihre fantastische Taufbaum-Pflanzaktion oder eine gemeinsame tiefe theologische Durchdringung der Taufe? Alles ist möglich.

www.ekbo.de/taufe

www.kirchenmusik-ekbo.de/

taufliederwettbewerb

www.deinetaufe.de

www.ekbo.de/service/foerdermittel/fonds-missionarischer-aufbruch/foerderung-schwerpunktjahr-taufe

 

Christina-Maria Bammel ist Pröpstin der ­Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische ­Oberlausitz.

Zoom-Austausch zu #deinetaufe

Wie kann ich Teil der Taufinitiative sein? Wie lässt sich was am besten umsetzen?  Dazu gibt es bereits viele Ideen und Überlegungen – die Initiative lädt herzlich ein zum Austausch im Rahmen des Zoom-Stammtischs #deinetaufe.

Die Treffen sind geplant am:

Montag, 5. Dezember, 19–20:30 Uhr: Erfahrungsaustausch –

„How to“ Einladungen

Donnerstag, 12. Januar, 19–20:30 Uhr

Dienstag, 21. Februar, 19–20:30 Uhr

Mittwoch, 15. März, 19–20:30 Uhr

Montag, 24. April, 19–20:30 Uhr

Für die Aktion #deinetaufe bietet die EKD zahlreiche Materialien an. Einige sind schon per Download nutzbar.

Kostenlose Banner, Fahnen, Plakate und Einladungskarten kann man darüber hinaus bis zum 15. Dezember 2022 bestellen. Zur Auswahl stehen verschiedene Plakat- und Ein­ladungskartenmotive, die für unterschied­liche Zielgruppen ­eingesetzt werden können.

www.deinetaufe.de/downloads/

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(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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