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„Jedes Mal entdecke ich das Heilige Land neu“

Ökumenisch ins Heilige Land geht es wieder mit einer Leserreise im Februar 2021. Katholische und Evangelische Kirchenzeitung laden mit Biblisch Reisen wieder dazu ein. Doch in diesem Jahr ist manches anders. Reiseleiter Dirk Bock verrät im Gespräch mit ­Sibylle Sterzik, was ihn an Israel fasziniert und was beim Reisen in Zeiten der Corona-Pandemie zu beachten ist.

Israel reisen
Der Felsendom in Jerusalem. Foto: Dirk Bock

Herr Bock, warum begleiten Sie so gern Gruppenreisen nach Israel?

Seit 1997 bin ich durch den Reiseveranstalter Biblische Reisen mit dem Heiligen Land verbunden. Zunächst reiste ich selbst als Teilnehmer einer Gruppe, später dann dürfte ich viele Male Gruppen durch Israel und Palästina führen. Jedes Mal entdecke ich das Land neu und mit der Reise auch Gott. Man begegnet ihm dort auf vielfältige Weise und das bereichert mich genauso, wie die Gemeinschaft der Menschen, die mit mir dorthin reisen. Jede und jeder empfindet anders und das zu erleben und mich mit den Mitreisenden darüber auszutauschen, beeindruckt mich sehr. Das Heilige Land bietet so viel Abwechslung in Natur, Kultur, Geschichte, Religion und die Botschaft Jesu lässt sich dort für mich am besten erfahren und erleben. Die biblischen Texte an den authentischen Orten zu lesen, trägt in der Gegenwart zum besseren Verständnis der Botschaft Jesu bei. Außerdem ist jede Fahrt für mich wie ein „Fünftes Evangelium“  durch das Schmecken, Sehen, Riechen und Erspüren der Guten Nachricht. 

Was macht diese Reise Ihrer Erfahrung nach so besonders für Menschen, die zum ersten Mal den Boden des Heiligen Landes betreten, in dem Jesus gelebt hat?

Die meisten Erstreisenden haben ein ganz bestimmtes Bild vom Heiligen Land im Kopf. Dies ist geprägt durch die Medien. Im Land selbst sind sie immer wieder erstaunt, wie ruhig und friedlich es dort ist. Durch das Kennenlernen und  Erfahren der Menschen, denen wir dort begegnen und mit denen wir auch ins direkte Gespräch kommen, können sie sich ein realistisches Bild machen. So wie ich – auch nach so vielen Reisen – sind sie fasziniert von der Schönheit, aber auch dem Spannungsfeld dieses doch so kleinen Landes. Erst dort begreifen viele die Botschaft Jesu und können ihre Religiosität ganz neu entdecken und verstehen. 

Werden die Erlebnisse und neuen Eindrücke des Tages mit den ­Reiseteilnehmern am Abend ­nachbesprochen?

Der Austausch untereinander und die Gespräche mit den Reisenden während des Tages, aber ­natürlich auch am Abend sind ganz wichtig. Nicht nur die täglichen ­Andachten, sondern auch der rege Gedankenaustausch gehören unbedingt zum Reisegeschehen dazu. Beim Abendessen und anschließend können wir uns über das Erlebte ­verständigen und es gibt natürlich während der gesamten Zeit die ­Möglichkeit, sich untereinander im kleineren oder größeren Kreis ­mitzuteilen. Eine Zusammenfassung des Tages gebe ich als Reiseleiter auch schon immer im Bus, bevor wir wieder ins Hotel kommen. So kann jede und jeder für sich noch einmal den Tag nachvollziehen und das Geschehene reflektieren. 

Gibt es freie Zeit, in der Reisende auf eigene Faust Jerusalem oder Bethlehem erkunden können?

Gern können die Teilnehmenden nach dem Abendessen noch einmal die Stadt und Atmosphäre in Jerusalem erkunden. Dort sind wir für vier Nächte ganz nahe am Damaskustor – also der Altstadt – untergebracht. Nach Bethlehem kommt man am Abend dann nicht mehr so einfach. Aber wenn wir dort sind, gibt es auch ein bisschen freie Zeit für individuelle Gestaltung. An diesem Reisetag ist das Programm nicht sehr umfangreich, so dass sich das gut einrichten lässt. 

Lernt die Gruppe auch jüdische Einwohner und palästinensische Christen kennen?

Bereits angemeldet sind wir zu einer Führung in einem Kibbuz am See Gennesaret. Dort haben wir auch die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einem Kibbuzmitarbeiter. In ­Jerusalem treffen wir auf die Rabbinerin Maya Leibowitz. Wir dürfen in die Synagoge und sie steht uns für eine Begegnung zur Verfügung, die – das kann ich aus Erfahrung berichten – sehr intensiv und ein ganz besonderes Erlebnis wird. Auf dem ­Ölberg treffen wir Pfarrerin ­Gabriele Zander im Evangelischen Pilgerzent­rum. Auch sie wird sich die Zeit für ein Gespräch nehmen und uns ­Fragen beantworten. In Bethlehem besuchen wir palästinensische Christen, die vom Verkauf ihrer ­eigenen handwerklichen Souvenirs leben und uns jedes Mal mit ihrer Gastfreundschaft herzlich empfangen. 

Bietet die Reise auch Gelegenheit, etwas über Lebenssituation und Konflikte von Israelis und Palästinensern zu erfahren?

Selbstverständlich hören und erfahren wir von den vorgenannten Gesprächspartnern sehr viel über ihre Situation und das Zusammen­leben, das – gerade im Tourismus – auch durchaus harmonisch sein kann. So sind wir dort mit der palästinensischen Reiseagentur NET unterwegs. Die örtliche Reiseleiterin Gaby Levy berichtet natürlich ausführlich über diese Thematik und geht gern auf alle Fragen der Mit­reisenden ein. 

Die Corona-Pandemie macht viele Reiseplanungen zunichte. Wie ­optimistisch sind Sie, dass diese Reise stattfinden kann?

Es ist Biblische Reisen und mir natürlich nicht möglich, die Lage für Februar 2021 schon vorauszusagen. Der Reiseveranstalter hält sich selbstverständlich an die Vorgaben und solange eine Reisewarnung ­besteht, kann die Reise nicht durchgeführt werden. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf den Web­seiten von Biblische Reisen und dem Auswärtigen Amt. Reisen in Zeiten von Corona stellt alle Beteiligten vor neue Fragen. Die Situation und die damit verbundenen Vorschriften sowie deren Umsetzung sind gänzlich neu und erfordern damit eine gewisse Flexibilität. Mit Rücksichtnahme und Verständnis tragen alle zum Gelingen der Reise bei. 

Welche Maßnahmen trifft ­Biblische Reisen wenn die Reise realisiert werden kann? 

Biblische Reisen befolgt bei der Durchführung seiner Reisen alle Gesundheits- und Hygienevorschriften des Reiselandes. Rechtzeitig vor ­Reiseantritt informiert er die Teilnehmenden über die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften in Israel sowie bei der Flugreise. ­Hotels und Restaurants haben Konzepte erarbeitet, die diesen Hygienevorschriften entsprechen. Danach werden ­Abstandsregeln eingehalten, die Zimmerreinigung angepasst und Desinfektionsvorschriften beachten. Es kann allerdings sein, dass gegebenenfalls nicht alle Einrichtungen eines Hotels zur Verfügung stehen. Nachlesen kann man das auch auf der Homepage von Biblische Reisen. 

Alle Gruppenmitglieder melden sich sozusagen „auf Hoffnung“ an. Falls diese nicht eintrifft, was ­passiert mit den Anmeldungen?

Genauso muss man es derzeit formulieren. Wir hoffen sehr, dass sich die Situation zum Positiven wendet und sich unsere Reisepläne realisieren lassen. Für viele ist es ihr größter Traum, einmal das Heilige Land zu sehen! Sollte jedoch die Reisewarnung weiterhin bestehen, erhalten alle anmeldeten Teilnehmer*innen ihre geleisteten Zahlungen zurück. Wir werden mit jedem Einzelnen das direkte Gespräch suchen. Es besteht die Möglichkeit, dass wir die Reise dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten. Gern merken wir uns dafür die Anmeldungen vor.

Anmeldeschluss ist der 9. Oktober. ­Details zum Reiseprogramm gibt es hier.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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