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Lieder für den bewegenden Moment

Zum „Jahr der Taufe“ hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Jahr 2023 erklärt. Almut Stümke, Landessingwartin der EKBO, hat nun einen Taufliederwettbewerb ausgeschrieben. Denn Tauflieder bauen Brücken in der Fest­gemeinde und heißen alle willkommen, erzählt Almut Stümke im Interview mit Katharina Körting.

Foto: Jens Schulze/epd

Almut Stümke, warum braucht es ein Themenjahr für die Taufe? 

Kürzlich erlebte ich in einem Gottesdienst die Taufe einer jungen Erwachsenen. Als sie nach vorne gebeten wurde, sprang sie freudestrahlend auf und stürmte fast zum Taufstein. Ich fand es total berührend, das mitzuerleben – Taufe soll ein Fest sein, ein Fest des Kontaktknüpfens. Ich finde die Idee gut, dass die Kirche Menschen, die dafür offen sind, zu diesem Fest aktiv einlädt. Viele Gemeinden feiern schon lange Tauffeste, und 2023 soll dies noch einmal deutschlandweit als konzertierte Aktion passieren. Nicht zuletzt können wir damit alle Familien, die ihre Feiern coronabedingt aufgeschoben haben, an ihre Pläne erinnern und neu einladen. 

Welche Rolle hat das Singen im Gottesdienst?

Durch den Vorgang des Singens passieren wunderbare Dinge im Körper: Glückshormone werden ausgeschüttet und Stresshormone reduziert, der Atem beruhigt sich, Kontakt zum Nebenmenschen wird hergestellt, sogar der Herzschlag einer singenden Gruppe kann sich aneinander angleichen. Das ist Selbstwahrnehmung und Teambuilding in einem! 

Aber mehr noch: Das Ritual der Aufnahme in die Gemeinde – egal ob Säuglinge, ältere Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – ist ja sowieso schon ein bewegender Moment. Mit dem gemeinsamen Singen geben wir der liturgischen Handlung noch eine weitere spirituelle Ebene. „Im gemeinsamen Singen verbinden sich viele und vieles zu einem Ganzen, es entsteht eine lebendige Gemeinschaft“ – so formuliert es der Chorverband der EKD.

Was ist das Besondere an Taufliedern?

Wenn ein Paar sein erstes Kind taufen lässt, kann es sein, dass zwei Großfamilien zum ersten Mal aufeinandertreffen. Auch zu anderen Taufgottesdiensten treffen häufig kirchenferne Angehörige mit der Kerngemeinde zusammen. Das gemeinsame Feiern des Rituales baut Brücken zwischen all diesen Menschen. Dafür sollten gerade Tauflieder alle willkommen heißen, sowohl die theologisch und musikalisch Erfahrenen als auch die Neulinge. 

Was macht ein gutes Tauflied aus? 

Es spricht also eine einfache Sprache und lässt eine leicht erlernbare Melodie erklingen, ist darin aber von hoher Qualität. Texte für Tauflieder geben uns eine gute Gelegenheit, unser Gottes- und unser Menschenbild zu reflektieren und unseren Weg zu einer gerechten, friedlichen und freien Gesellschaft auch mit entsprechenden Liedtexten zu ebnen.

Sie haben einen Taufliederwettbewerb ausgeschrieben. Wer kann mitmachen und wie?

Alle können mitmachen! Wir schreiben drei Kategorien aus: Kategorie 1 sucht komplett neue Lieder, also eine neue Melodie und ein neuer Text. Kategorie 2 sucht Umdichtungen, also neue Texte auf Lieder, die es schon gibt. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Melodie auch urheberrechtsfrei ist. Einsendungen können wir nur annehmen, wenn sie nicht schon woanders veröffentlicht worden sind. 

Außerdem gibt es eine Sonderkategorie, in der wir Aufnahmen suchen, auf denen Teilnehmende bestehende Tauflieder eingesungen haben, zum Beispiel aus dem Evangelischen Gesangbuch oder aus Singt Jubilate. Das kann eine Audio- oder eine Video-Einspielung sein.

Im Flyer heißt es, dass die Texte auf Deutsch, Englisch, Französisch, Niederdeutsch (Platt) oder Sorbisch/Wendisch eingereicht werden. Warum nur diese Sprachen und nicht auch, zum Beispiel, Russisch, Polnisch, Ukrainisch, Spanisch, Italienisch?

Wir bitten um die Sprachen, die in den Gottesdiensten der EKBO gesprochen und gesungen werden. Wenn wir ein zweisprachiges Lied erhalten, also beispielsweise mit ukrainischem und deutschem Text, nehmen wir es auch gerne an, aber eine der von uns genannten Sprachen muss dabei sein.

Was gibt es zu gewinnen?

Alle Gottesdienste und Tauffeiern gewinnen ein erweitertes Repertoire an Taufliedern, welches auch in den Gemeindegruppen wie Babysingen, Kindergruppen, Konfi-Arbeit, Bibelkreisen gesungen werden kann, und in den Chören natürlich sowieso. Wer mitmacht, gewinnt für die eigene Arbeit ein neues Lied, und im nächsten Frühjahr oder Sommer wollen wir ein Liederheft heraus-geben mit den gelungensten Ergebnissen, so dass alle Gemeinden im nächsten Sommer ihre Täuflinge damit besingen oder Tauferinnerungsfeste feiern können. Die Audio- und Videodateien wollen wir für digitale Formate zur Verfügung stellen. Und es gibt auch Geld- und Sachpreise für die bestprämierten Einsendungen.

Teilnahmebedingungen: kirchenmusik-ekbo.de/taufliederwettbewerb

Ein Formular ist per Post zuzusenden, das Lied per PDF hochzuladen. Einsendeschluss ist der 16. Januar 2023.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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