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Medienarbeit braucht zuweilen ungehorsame Menschen

Zum 1. Advent 1945 erschien zum ersten Mal „die Kirche“. In den vergangenen 75 Jahren wurde sie zur Zeitzeugin und Chronistin eines geteilten Landes und der deutschen Wiedervereinigung. Sie begleitete die Veränderung von Kirche und Glaubensleben im 20. und 21. Jahrhundert und viele Leserinnen und Leser durch das Leben. Weggefährt*innen erinnern sich an ihre besonderen Momente mit „die Kirche“ und gratulieren zum 75. Geburtstag.

Am 10. Oktober 1988 versammelten sich rund 200 Menschen vor dem Ostberliner Konsistorium und demonstrierten für Pressefreiheit.
Etwa 80 Personen wurden festgenommen und bald wieder entlassen. Denn die Demo machte deutschlandweit Schlagzeilen. Am 13. Oktober fand im Bundestag in Bonn sogar eine aktuelle Stunde zum Thema Pressezensur in der DDR statt.

Christian Stäblein

Ich bin ein Fan der Kirchenzeitung. Besonders, wenn ich mich über sie ärgere. Das passiert nicht oft, aber es kommt schon mal vor. Wenn etwa auf der ersten Seite ein spitzer Kommentar steht und ich denke, dass ich das aber anders sehe. Dann bin ich erst recht Fan dieser Kirchenzeitung, weil, dazu ist Presse doch da: Debatten anstoßen, verschiedene Positionen zu Gehör bringen, auch mal 

Kirchenleitung ärgern und zeigen, wie meinungsstark und vielfältig die Kirche ist – nicht nur durch die verschiedenen Regionen, gerade auch in den unterschiedlichen Überzeugungen. Die Kirchenzeitung macht diese öffentlich – und hält so die EKBO zusammen, gibt ihr Forum und Stimme in der Gesellschaft. So bewundere ich, was die Redaktion da Woche für Woche schafft. Und gratuliere von Herzen zum 75. Geburtstag! 

Christian Stäblein ist seit 2019 Mitherausgeber von „die Kirche“ und Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Wolfgang Huber 

Als meine Bischofszeit 1994 begann, gab es in unserem Bereich noch zwei Kirchenzeitungen. Die Zusammenführung von „Sonntagsblatt“ und „Kirche“ hatte etwas Quälendes; dass nur schwer zusammenwächst, was zusammengehört, wurde mir vor allem an der Publizistik und der Jugendarbeit deutlich. Aber es gelang. 

An jedem Donnerstag liegt „die Kirche“ auf unserem Frühstückstisch; meine Frau besteht darauf, sie vor der Tageszeitung zu lesen, aber auch ich lese sie gründlich. Viele Vorhaben habe ich mit Freude begleitet, zum Beispiel die großen Serien zu Fragen von Glauben und Ethik. Die Berichte aus Kirchen­leitung und Synode lasse ich ebenso wenig aus wie die Empfehlungen neuer Bücher, auch wenn ich sie dann doch nicht lese, oder von Filmen, auch wenn ich sie doch nicht schaue. Jede Würdigung von Personen aus Gegenwart oder Vergangenheit nehme ich wahr; in ihnen wird unsere Kirche lebendig. An jedem Donnerstag denke ich: Diese Zeitung hat mehr Leserinnen und Leser verdient.  

Wolfgang Huber war von 1994 bis 2009 Bischof der EKiBB/EKBO und von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der EKD.

Irmgard Schwaetzer

Schon 75 Jahre alt – und doch immer wieder neu, überraschend, am Puls der Zeit: So erlebe ich die Wochenzeitung meiner Landeskirche seit vielen Jahren. Meistens lese ich „die Kirche“ donnerstags schon vor der Tageszeitung, um sofort über neue Ideen und die wichtigsten Entwicklungen in der EKBO Bescheid zu wissen. Besonders gespannt bin ich immer auf die Porträts von Menschen, die sich ehrenamtlich oder hauptamtlich in unserer Kirche engagieren. Denn sie spiegeln die ganze Lebendigkeit und die Vielfalt wider, mit denen unser Glaube gelebt und weitergegeben wird. All denjenigen, die für „die Kirche“ schreiben, wünsche ich weiterhin eine glückliche Hand, ein Ohr an der Basis, eine Nase für interessante neue Entwicklungen und viele kreative Einfälle.

Irmgard Schwaetzer ist Präses der Synode der EKD.

Martin-Michael Passauer

Als ich Ende 1969 als junger Pfarrer das Privileg hatte, eine Pfarrstelle in Ostberlin zu bekommen, gab es mit meinem Superintendenten-Vater im brandenburgischen Lehnin immer kleine Scharmützel. Eines davon ging stets um die Inhalte der Kirchenzeitungen. Er las die „Potsdamer Kirche“ – ich die Berliner Kirchenzeitung. Neidlos musste ich zugeben, dass ich seinem Schwärmen für „seine Potsdamer“ nichts entgegen zu setzen hatte. Ja, eine kleine Schar von Leserinnen und Lesern im damaligen Ostberlin wollten sogar ein Einstellen der „Kirche“ bewirken – wegen Bedeutungslosigkeit. Warum sollte man sie lesen? Um uns herum wurden im Nachgang zu den sogenannten Achtundsechzigern Strukturen, Titel, Institutionen und Inhalte auf den Kopf gestellt, und unsere Kirchenzeitung schrieb, als wenn es dies alles gar nicht geben würde. Das Argument: Eine Kirchenzeitung ist auf geistliche Inhalte ausgerichtet und hat sich deshalb nicht einzumischen. 

Ganz anders dann nach dem personellen Wechsel in den Redaktions-Räumen der Sophienstraße 2. Eine wunderbare Nachbarschaft in dem Pfarrhaus, in dem ich als Pfarrer wohnte, begann. Diesem so bunt gemischten Team ist es in weniger Zeit gelungen, die Berliner Kirchenzeitung zu einem Renner für viele zu machen. „Unser Glaube mischt sich ein“ war das heimliche Motto. Berichtet wurde über die praktischen Folgen, wenn Getaufte und Nicht-Getaufte gemeinsam die Seligpreisung Jesu ernst nahmen: „Selig sind die Friedenstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ 

Und da die staatliche Zensur wachsam war, gab es oft Interventionen in die redaktionelle Arbeit. So sah der Leser zu seinem Erstaunen – und heimlicher Freude – oft in seiner Zeitung, was sich nirgendwo anders fand: leere Abschnitte. Wenn sich der Staat die Einmischung in seine inneren Angelegenheit verbittet, tut dies die Kirchenzeitung auch. Ein unglaublich wirksamer Protest. Da wurde die Kraft des Glaubens sichtbar, spürbar und erfahrbar. 

Ende der 1980er Jahre zog eine ganze Gruppe wacher und kritischer Sozial-Diakone vor das Konsistorium – nicht etwa um die Einstellung dieser Zeitung zu erwirken – sondern die Solidarität der Kirchenleitung für diese Zeitung, ihre Verantwortlichen in der Redaktion und deren Einmischungen zu erwirken. Denn wie spannend auch eine Kirchenzeitung sein kann: Wenn sie zur richtigen Zeit das Richtige tut, ist bis heute erkennbar. Sie bleibt spannend und anregend, wenn zu spüren ist, welche Kraft unser Glaube auch heute hat, wenn er sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Worten einmischt. 

Gewiss, es wird immer Menschen geben, die dies vermissen und jenes haben wollen, die von dem einen mehr und dem anderen weniger zur Kenntnis nehmen möchten. Aber solange „meine Kirche“ etwas will, eine Botschaft hat und eine tolles Redaktions-Team noch dazu, wird sie unaufgebbar bleiben.

Martin-Michael Passauer war von 1996 bis 2008 Generalsuperintendent des Sprengels Berlin.

Sibylle Sterzik

Eine Gemeinde ruft an: Wir sollen keine Pfarrerin mehr bekommen. Über ihren Kopf hinweg entscheide der Kirchenkreis. Wäre das nicht einen kritischen Bericht wert? Ein gleichgeschlechtlich liebender Pfarrer kritisiert im Artikel den früheren Umgang seiner Kirche mit Homo­sexualität. Ein Echo darauf: Warum schreiben Sie nicht über die gelungenen Beispiele heute? Das ist so lange her! Leser*innen bitten oft: Können Sie dem nicht mal nachgehen? Aber schreiben Sie nicht, was ich Ihnen erzählt habe. Ein Interview kommt komplett verändert zurück. Alle „Kanten“ herausgestrichen. 

Medienarbeit braucht „einfallsreiche, kreative, lustvolle und zu weilen ungehorsame Menschen“, schrieb Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik kürzlich im Magazin „zeitzeichen“. Freie Menschen, „die nicht zur Anpassung gezwungen werden“. Ganz oft ist das eine Gratwanderung. Aber die 

Kirchenzeitung meistert sie seit 75 Jahren mit dicken Nervenseilen, publizistischen Steigeisen und dank ermutigender Bergführer*innen, die loyale Kritik schätzen. 

Sibylle Sterzik ist seit 1991 Redakteurin, zunächst bei der „Potsdamer Kirche“ mit Chefredakteur Lutz Borgmann, dann beim „Berlin-Brandenburgischen Sonntagsblatt“ und schließlich bei „die Kirche.“

Thomas Jeutner

Ich habe die Kirchenzeitung seit Anfang der 1980er Jahre abonniert, als Student, da war die Jubilarin erst halb so alt. Als Vikar kam ich dann selbst in die Redaktion. Wir hatten damals pro Woche nur vier Seiten im Blatt, weil sowohl die Auflage – atemberaubende rund 40000 Exemplare, wir hatten Wartelisten – als auch der Zeitungsumfang durch das DDR-Presseamt kontingentiert war. Jede Seite, jeder Artikel und jedes Foto war deshalb unendlich kostbar. Wir lasen damals jede einzelne Zeile. 

Die Auswahl war schmerzlich schwer, weil wir so viel Gutes aus Platzgründen nicht veröffentlichen konnten. Die von Bettina Röder erfundene Einzelbild-Rubrik „Berliner Ansichten“ auf Seite 4 der Hauptstadtausgabe habe ich geliebt. Die dort beheimateten Fotografien von Steffen Giersch, Harald Hauswald, Rolf Walter und Rolf Zöllner sind eine ergreifende Bilderchronik des Umbruchs in der DDR. Unvergessen das „Wort zur Woche“, die blitz­aktuelle geistliche Zeitansage aus der Redaktion. Bewusst unten auf Seite 1, als unverwechselbares Markenzeichen eines politisch wachen Kirchenjournalismus. Was mich freut: Unsere Zeitung ist diesem Anspruch treu geblieben!   

Thomas Jeutner ist Pfarrer der Versöhnungsgemeinde in Berlin-Wedding und von 1989 bis 2001 Redakteur von „die Kirche“.

Gerhard Thomas

Wie gut, liebe „Kirche“, dass du das Fundament deines Wirkens, die biblische Botschaft, immer auch als eine politische Botschaft verstanden hast. Wie gut auch, liebe „Kirche“, dass du deinen 75. Geburtstag in einer offenen Gesellschaft feiern kannst, abgesehen von den gegenwärtigen Corona-Einschränkungen. Aber was bedeuten die schon gegenüber den Einschränkungen, denen du vor vier Jahrzehnten ausgesetzt warst. Erinnerst du dich noch an Kurt Blecha (Leiter des DDR-Presseamts, Anmerkung der Redaktion), der dich sofort in Honeckers Presseamt einbestellte, wenn ihm irgendetwas an dir nicht passte? Weißt du noch, wie du ihn einmal besonders geärgert hast? Das war Ostern 1988. Da hast du die erzwungenen Streichungen sichtbar gemacht, indem du die gestrichenen Texte nicht herausgenommen, sondern sie einfach unbedruckt dagelassen hast. Ich gratuliere dir herzlich zum 75. Geburtstag.

Gerhard Thomas war von 1986 bis 1995 Chefredakteur von „die Kirche“.    

 

Maike Schöfer

Seit einigen Jahren bin ich Abonnentin der Kirchenzeitung. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, wann ich angefangen habe die Zeitung zu abonnieren. Aber ich weiß noch, warum: Ich wollte informiert sein, was in meiner Landeskirche passiert. Zwar ist die Leser*innenschaft der Kirchenzeitung durchschnittlich doppelt so alt wie ich – aber das spiegelt sich ganz und gar nicht inhaltlich oder thematisch in der Zeitung wieder. Denn ich erlebe eine gute und ausgewogene Mischung. Und darin liegt für mich auch das Besondere an „die Kirche“ - ich finde dort junge Stimmen, aber genauso Tradition und Bewährtes, neue Ideen und alten Geist. Deshalb bin ich Abonnentin geblieben, denn ich bekomme mehr als nur „Informationen“ – Reportagen, Porträts, Gebete, Predigten, Denkanstöße und Inspiration. Im Gedächtnis ist mir die Reihe „Alles predigt“ geblieben – diese Artikel habe ich tatsächlich ausgeschnitten und für den Religions­unterricht verwendet. Ich wünsche der Kirchenzeitung weiterhin so gute Ideen, viel Mut und Segen.

Maike Schöfer ist Vikarin der EKBO.

Johanna Haberer

Ich kenne „die Kirche“ seit ich im Evangelischen Presseverband in Bayern deren damaligen Chefredakteur Gerhard Thomas kennen und schätzen lernte. Er durfte anlässlich des 40. Jubiläums des Bayerischen Sonntagsblatts 1985 ausreisen und erzählte anschaulich, wie es sich anfühlte, der Chefredakteur einer Kirchenzeitung in der DDR zu sein. Man konnte von ihm erfahren, wie Zensur im sozialistischen Staat funktionierte und wie kirchliche Publizistik zu einer informationellen Gegenwelt zur Parteipropaganda wurde. Damals waren die Auflagen gedeckelt, mehr als 40000 Auflage durfte nicht gedruckt werden und diese Exemplare wurden von der Bürgerrechtsbewegung in der DDR sowie in den kirchennahen Kreisen vielfach weitergereicht, sodass man davon ausgehen konnte, dass die Zahl der Leser*innen um ein vielfaches höher war als die Zahl der gedruckten Auflage.

Man kann ja beobachten, wie derzeit durch die digital gestützten „Filterbubbles“ die Gesellschaft auseinandertriftet. Das betrifft auch die unterschiedlichen Milieus in den christlichen Gemeinden. Eine Kirchenzeitung hat den Auftrag dem entgegenzuwirken. Das gelingt der „Kirche“ immer wieder.

Als Mitherausgeberin ärgere ich mich manchmal über den Ton, den manche engagierte Leser*innen gegenüber den Redakteurinnen anschlagen. Wir sind alle Kirche und haben es nicht nötig, Mitchrist*­innen, die eine andere Meinung vertreten, grob anzugehen. Debatte ja, Verunglimpfung nein.

Ich wünsche der „Kirche“, dass sie den Weg ins digitale Zeitalter nicht verpasst, und dass die Landeskirchen lernen im Bereich der Publizistik zusammenzuarbeiten.

Johanna Haberer ist Professorin für christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitherausgeberin von „die Kirche“.

Otto Kohlstock

Seit 35 Jahren lebe und arbeite ich im Auftrag des Berliner Missionswerkes in Südafrika – und in all diesen Jahren war „die Kirche“ für mich eine treue Begleiterin und ein willkommenes Fenster, durch das hindurch ich meinen Blick in die ferne Heimat schweifen lassen konnte. Wenn in der Zeit vor dem Internet einmal im Monat ein dicker Umschlag mit vier Ausgaben auf dem See- und Landweg eintraf, dann war die Freude groß, auch wenn die Meldungen nicht mehr ganz so frisch waren. 

 Mit großem Interesse verfolge ich die Entwicklungen und Veränderungen in den Gemeinden der EKBO, aber auch in den Leitungsgremien. Wenn – wie noch bis vor Kurzem – ein bekannter Name auftauchte oder über eine mir bekannte Person geschrieben wurde, war die Freude noch größer. Da sich allerdings die meisten meiner Freunde und Kollegen im Ruhestand befinden, geschieht das nur noch selten.

Die Lektüre der „Kirche“ von der ersten bis zur letzten Zeile war und ist für mich eine wichtige Verbindung zu meiner Heimatkirche im Besonderen und zu meiner ersten Heimat im Allgemeinen. Und dafür bin ich sehr dankbar!

Pfarrer Otto Kohlstock leitet seit 2003 das ökumenische Zentrum iThemba Labantu in Kapstadt (Südafrika).

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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