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Neue Debatte um Hagia Sophia

Patriarch von Konstantinopel befürwortet gemeinsame Gebetsstätte für Muslime und Christen

Die Hagia Sophia, die "Kirche der Weisheit", in Istanbul. Das gut 1400 Jahre alte Bauwerk war im Altertum die größte Kirche der Christenheit. Die heutige Ausstattung der Hagia Sophia, die 1935 zum Museum erklärt wurde, ist bestimmt durch die 500 Jahre, in denen sie als Moschee diente. Drei Tage nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 wurde die Kaiserkirche zur Moschee des Sultans erklärt. Foto: Andreas Schoelzel/epd

Frankfurt am Main/epd Die Debatte um den religiösen Status der Hagia Sophia in Istanbul geht offenbar weiter. Der armenisch-apostolische Patriarch von Konstantinopel, Sahag Mashalian, habe die Idee befürwortet, den Status des antiken Sakralbaus als Gebetsstätte für Muslime und Christen wiederherzustellen, berichtete das deutsche Online-Portal der türkischen Zeitung "Hürriyet" am Montag unter Bezug auf eine Twitterbotschaft des Patriarchen der türkischen Armenier. Die Hagia Sophia sollte als Kult- und Gebetsstätte, aber nicht als Museum erhalten werden, schrieb Mashalian. Führende Politiker in der Türkei wollen das heutige Museum in eine Moschee verwandeln.

Auf die Hagia Sophia erheben Christen wie Muslime gleichermaßen Anspruch. Die Hagia Sophia wurde als "Kirche der göttlichen Weisheit" im Jahr 537 geweiht und war fast ein Jahrtausend lang die christliche Hauptkirche Konstantinopels. Als die Türken 1453 die Stadt eroberten, wurde sie zur Moschee umfunktioniert. In den 1930er Jahren wandelte der türkische Staatsgründer Kemal Atatürk sie in ein Museum um.

Nach Angaben der Stiftung "Pro Oriente" in Wien erneuerte der armenisch-apostolische Patriarch Mashalian damit den bereits vor zehn Jahren vom Leiter des "Islamischen Forschungszentrums", Mehmet Akif Aydin, eingebrachten Vorschlag, die Hagia Sophia "simultan" für den christlichen und den muslimischen Gottesdienst zu nutzen. Solche "Simultan-Gotteshäuser" seien im ersten Jahrtausend im östlichen Mittelmeerraum durchaus üblich gewesen, fügte die Stiftung hinzu. Die Hagia Sophia solle wieder als "Ort des Gottesdienstes" dienen, meinte der Patriarch; sie sei groß genug, damit sowohl Christen als auch Muslime dort beten könnten.

Eine einseitige Re-Islamisierung der Hagia Sophia würde ihrer Berufung als einst bedeutendste Kirche der Christenheit nicht gerecht, zitiert die Stiftung "Pro Oriente" den Patriarchen. Er empfinde zudem die Anwesenheit von betenden Muslimen und Christen angemessener als die derzeitigen Besucherströme von schaulustigen, aber auch oft ehrfurchtslosen Touristen. "Mögen wir auch verschiedenen Religionen angehören, so dienen wir doch dem Einen Gott", so der Patriarch. Einer Meinungsumfrage des Forschungsinstituts "Areda Survey" zufolge sind laut "Pro Oriente" 73,3 Prozent der türkischen Bürger für eine Wiedereröffnung der Hagia Sophia für den islamischen Kultus, 22,4 Prozent sind dagegen, 4,3 Prozent haben keine Meinung.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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