Von Béla Doerr
Die Landessynode hat sich mittlerweile erfolgreich konstituiert, die nächste Synodentagung steht vor der Tür. Wir sind eine ganze Gruppe Jungsynodale unter 30 Jahren, die in der Synode und den ständigen Ausschüssen die Sichtweise von jungen Menschen und die Anliegen von Kindern und Jugendlichen stark machen und einbringen wollen. „Wer aufbricht, der kann hoffen“ lautet das Leitthema der Fünften Landessynode der EKBO. Wer wüsste dies besser als wir, die auf dem Weg ins Leben sind, uns mit festgefahrenen und starren Strukturen nicht zufriedengeben und „Das war doch schon immer so“ nicht als Argument gelten lassen. Es ist gut, richtig und aus meiner Sicht unerlässlich, dass junge Menschen in die Synode einbezogen werden, denn wir sind nicht nur die Zukunft der Kirche, wie so oft gesagt wird – wir sind jetzt schon in Gemeinden, Kirchenkreisen und der Landesebene aktiv. Wir wollen unsere Gedanken und Ideen einbringen, damit Kirche sich verändern kann und zukunftsfähig wird und bleibt.
Wie auch schon in der Legislatur vor uns haben wir mit unserer neuen landeskirchlichen Pfarrerin für die Arbeit mit Kindern und Jugendarbeit in der EKBO, Julia Daser, eine Jugend-Interessengruppe gegründet. Die brauchen wir, um uns schriftlich abzusprechen und auch während der Tagungen, zum Beispiel vor Wahlen oder Abstimmungen, nochmal kurz austauschen zu können.
Vor jeder Tagung wollen wir uns zusätzlich noch digital oder analog treffen und gemeinsam über Anträge und inhaltliche Schwerpunkte sprechen. So können unsere auch unterschiedlichen Perspektiven gebündelt werden und so die Stimme(n) der Jugend gestärkt vorgebracht werden.
Doch was will „die Jugend“? Wir fordern von unserer Landeskirche, dass aktiv gegen den Klimawandel und dessen Folgen vorgegangen wird und dass die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur schön auf dem Papier klingt. Wir wollen unsere Strukturen kritisch hinterfragen, gerade dann, wenn diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und antidemokratische Tendenzen begünstigen. In Zeiten des demografischen Wandels, einer sich verändernden Gesellschaft und sinkenden finanziellen Mitteln wollen wir die Zukunft der Kirche aktiv mitgestalten. Dabei möchten wir vor allem die Relevanz der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen betonen.
Zweimal pro Jahr findet unsere Landesjugendversammlung statt. Immer wieder positionieren wir uns zu politischen oder sozialen Themen und tragen diese zum Beispiel durch Workshops, Positionspapiere oder Anträge in unterschiedliche kirchliche Ebenen, so auch in die Landessynode.
Aber nicht nur auf den Synodentagungen will sich die evangelische Jugend der Landeskirche einbringen. So möchten wir zwischen den Synoden mit unserem neuen Präses und der Kirchenleitung im Austausch bleiben und bringen in diesen Gesprächen gerne unseren fachlichen Blick ein.
Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir die Landessynode mit meiner Delegation in die EKD-Synode entgegengebracht hat, und ich empfinde es auch als Ehre, die Anliegen der EKBO in all ihrer Vielfalt vertreten zu dürfen. Die Konstituierung vom 7.-9. Mai wird aufgrund der Pandemie ebenfalls digital stattfinden und ich bin schon sehr gespannt, welche Themen die Kirchen in Deutschland in den kommenden Jahren beschäftigen werden. „Wer gemeinsam aufbricht, der kann hoffen“ – Veränderungen können wir nur zusammen und mit der Hilfe Gottes angehen und umsetzen. Darauf vertraue ich. Auch in der EKD-Synode möchte ich für eine geschlechtersensible Kirche eintreten, eine Kirche, die alle Menschen als von Gott geliebt und wertvoll betrachtet und sie auch so behandelt.
Informationen zur Arbeit der EJBO, Projekten und Positionen finden Sie unter www.ejbo.de