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„Nicht nur schön auf dem Papier“

Béla Doerr, Vorsitzender der EJBO, EKBO-Synodaler und EKD-Jugenddelegierter, zur kommenden EKBO-Synode und der Bedeutung von junger Kirche

Bela Doerr
Béla Doerr wird am 16. und am 17. April an der Landessynode teilnehmen. Foto: privat

Von Béla Doerr

Die Landessynode hat sich mittlerweile erfolgreich konstituiert, die nächste Synodentagung steht vor der Tür. Wir sind eine ganze Gruppe Jungsynodale unter 30 Jahren, die in der Synode und den ständigen Ausschüssen die Sichtweise von jungen Menschen und die Anliegen von Kindern und Jugendlichen stark machen und einbringen wollen. „Wer aufbricht, der kann hoffen“ lautet das Leitthema der Fünften Landessynode der EKBO. Wer wüsste dies besser als wir, die auf dem Weg ins Leben sind, uns mit festgefahrenen und starren Strukturen nicht zufriedengeben und „Das war doch schon immer so“ nicht als Argument gelten lassen. Es ist gut, richtig und aus meiner Sicht unerlässlich, dass junge Menschen in die Synode einbezogen werden, denn wir sind nicht nur die Zukunft der Kirche, wie so oft gesagt wird – wir sind jetzt schon in Gemeinden, Kirchenkreisen und der Landesebene aktiv. Wir wollen unsere Gedanken und Ideen einbringen, damit Kirche sich verändern kann und zukunftsfähig wird und bleibt.

Wie auch schon in der Legislatur vor uns haben wir mit unserer neuen landeskirchlichen Pfarrerin für die Arbeit mit Kindern und Jugendarbeit in der EKBO, Julia Daser, eine Jugend-Interessengruppe gegründet. Die brauchen wir, um uns schriftlich abzusprechen und auch während der Tagungen, zum Beispiel vor Wahlen oder Abstimmungen, nochmal kurz austauschen zu können. 

Vor jeder Tagung wollen wir uns zusätzlich noch digital oder analog treffen und gemeinsam über Anträge und inhaltliche Schwerpunkte sprechen. So können unsere auch unterschiedlichen Perspektiven gebündelt werden und  so die Stimme(n) der Jugend gestärkt vorgebracht werden. 

Doch was will „die Jugend“? Wir fordern von unserer Landeskirche, dass aktiv gegen den Klimawandel und dessen Folgen vorgegangen wird und dass die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur schön auf dem Papier klingt. Wir wollen unsere Strukturen kritisch hinterfragen, gerade dann, wenn diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und antidemokratische Tendenzen begünstigen. In Zeiten des demografischen Wandels, einer sich verändernden Gesellschaft und sinkenden finanziellen Mitteln wollen wir die Zukunft der Kirche aktiv mitgestalten. Dabei möchten wir vor allem die Relevanz der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen betonen.

Zweimal pro Jahr findet unsere Landesjugendversammlung statt. Immer wieder positionieren wir uns zu politischen oder sozialen Themen und tragen diese zum Beispiel durch Workshops, Positionspapiere oder Anträge in unterschiedliche kirchliche Ebenen, so auch in die Landessynode.

Aber nicht nur auf den Synodentagungen will sich die evangelische Jugend der Landeskirche einbringen. So möchten wir zwischen den Synoden mit unserem neuen Präses und der Kirchenleitung im Austausch bleiben und bringen in diesen Gesprächen gerne unseren fachlichen Blick ein.

Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir die Landes­synode mit meiner Delegation in die EKD-Synode entgegengebracht hat, und ich empfinde es auch als Ehre, die Anliegen der EKBO in all ihrer Vielfalt vertreten zu dürfen. Die Konstituierung vom 7.-9. Mai wird aufgrund der Pandemie ebenfalls digital stattfinden und ich bin schon sehr gespannt, welche Themen die Kirchen in Deutschland in den kommenden Jahren beschäftigen werden. „Wer gemeinsam aufbricht, der kann hoffen“ – Veränderungen können wir nur zusammen und mit der Hilfe Gottes angehen und umsetzen. Darauf vertraue ich. Auch in der EKD-Synode möchte ich für eine geschlechtersensible Kirche eintreten, eine Kirche, die alle Menschen als von Gott geliebt und wertvoll betrachtet und sie auch so behandelt.

Informationen zur Arbeit der EJBO, Projekten und Positionen finden Sie unter www.ejbo.de

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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