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So war 2022

Menschen und Ereignisse des vergangenen Jahres

„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen (Johannes 6, 37)“, heißt die Jahreslosung für 2022. Wie aktuell sie 2022 sein würde, ahnte kaum jemand Anfang des Jahres. Am Berliner Hauptbahnhof strandeten mehrere tausend Geflüchtete aus der Ukraine, darunter viele erschöpfte Kinder und Frauen. Foto: Klaus Honigschnabel/epd

Januar


Kirchengemeinden stellen ihre Räume für Covid-19-Impfaktionen zur Verfügung.

Bischof Christian Stäblein bezeichnet gelbe Sterne bei Protesten gegen die Corona-­Maßnahmen als „unerträgliche Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen“. 

Das Kuratorium der Garnisonkirchenstiftung spricht sich gegen ein Kirchenschiff aus, für den Erhalt des benachbarte Rechenzentrums und ein „Haus der Demokratie“.

Bei einem Brand in der Paul-Gerhardt-­Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg entsteht ­erheblicher Sachschaden.

Ein externes Gutachten zu Missbrauchs­fällen im katholischen Erzbistum München und Freising nennt Hinweise auf mindestens 497 Betroffene sexualisierter Gewalt. 

Februar


Der Bundesrechnungshof kritisiert Förderzusagen des Bundes für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages spricht sich für eine weitere finanzielle Förderung aus, auch die Landeskirche gibt zusätz­liche Gelder.

Die Initiative „Go for Gender Justice“ ruft zum Pilgern für Geschlechtergerechtigkeit und ­Frieden auf.

Frank-Walter Steinmeier wird erneut zum Bundes­präsidenten gewählt.

Hans-Georg Baaske, Wegbereiter für und Leiter des Umweltbüros der Landeskirche, geht in den Ruhestand.

„Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres 2022: Am 24. Februar überfällt Russland die Ukraine, Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen, viele finden Zuflucht in den osteuropä­ischen Nachbarländern und in Deutschland. Auch evangelische ­Kirchengemeinden stellen Not­unterkünfte zur Verfügung und ­organisieren Sprachcafés. Tausende ­Helfer*innen fahren mit eigens ­organisierten Hilfstransporten an die polnisch-ukrainische Grenze. Am Berliner Hauptbahnhof betreibt die Berliner Stadtmission die Willkommenshalle für ankommende Ukrainerinnen und Ukrainer. Inner­kirchlich wird seitdem über Waffenlieferungen diskutiert, einige fordern ein Umdenken in der ­evangelischen Friedensethik.

März


Die Liturgie des Weltgebetstag haben Frauen aus England, Wales und Nordirland vorbereitet.

Ab 16. März ­müssen Mitarbeitende in der Pflege- und Gesundheitsbranche gegen ­Corona geimpft sein.

Die Evangelische Journalistenschule in Berlin wird wegen Sparzwängen ­geschlossen, ein neues journalistisches Ausbildungsangebot werde ­aufgebaut, heißt es später.

Der Rat der EKD ernennt Bischof Christian Stäblein zum EKD-Flüchtlings­beauftragten.

Eine neue Ausstellung im Kloster Stift zum Heiligengrabe kommentiert erstmals einen Bilderzyklus über die antisemitische Gründungslegende des Klosters.

April


Die Landessynodalen tagen und richten einen Flüchtlingsfonds in Höhe von 1,5 Millionen Euro ein, um die ­Integration von Geflüchteten aus der Ukraine mittelfristig zu unterstützen.

Auf der Herbstsynode wird er für alle Geflüchteten geöffnet.

Die Landes­synode fordert Russland zum sofortigen Abzug der Truppen auf.

Die Landesgartenschau beginnt in Beelitz – rund um den ­Kirchenpavillon lädt der Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg ein.

Kirchenintern wird verstärkt diskutiert, ob die ­Russisch-Orthodoxe Kirche aus dem Welt­kirchenrat ausgeschlossen werden sollte – der Weltkirchenrat lehnt ab. 

Mai


Im Mai hat Deutschland bereits die Ressourcen der Erde verbraucht, die für ein ganzes Jahr zur Ver­fügung stehen.

Antijüdische, rassistische und nationalsozialistische Darstellungen dürfen laut Kirchengesetz nicht mehr in Kirchen in der Landeskirche verwendet werden.

Die EKBO weiht auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf einen Gedenkort für den jüdischen Musikwissenschaftler Max Friedlaender ein, auf dessen abgelaufener Grabstelle 2021 die Urne eines Neonazis beigesetzt worden war.

Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen (EAKiP) feiert am 7. Mai mit einem Gottesdienst die erste ­Ordination von Frauen.

Die Zweite ­Ökumenische Konsultation von ­Bischöfen an Oder und Neiße steht im Zeichen des Krieges in der Ukraine. 26 Pfarrer*innen im Entsendungsdienst werden ­ordiniert. 

Wegen Vorwürfen der sexuellen ­Belästigung am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam lässt ­Rektor ­Walter Homolka seine Auf­gaben vorerst ruhen.

Bei stürmischem Wetter feiern Christ*innen in Lenzen den Elbekirchentag.   

Juni


Die Diakonie Deutschland fordert eine kostenlose Schuldnerberatung für alle Menschen.

Der Aktionsmonat Sehbehindertensonntag macht auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Kirchengemeinden aufmerksam.

Bei einer Amokfahrt steuert am 8. Juni ein Mann sein Auto in eine Menschenmenge am ­Kudamm.

Eine Frau stirbt. Vom 10. bis 12. Juni findet in Bad Wilsnack das Landesjugendcamp unter dem Motto „Strahlend in die Zukunft“ statt.   

„Von wegen“ heißt das Motto des ersten Lausitzkirchentages von EKBO und sächsischer Landeskirche in Görlitz.

Die freie Autorin Susanne Atzenroth ist wieder auf Sommertour für „die Kirche“ unterwegs, in diesem Jahr entlang Oder und Spree.

Ein Vorschlag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schlägt ein ­soziales Pflichtjahr für junge ­Menschen vor.

Der ­Bevollmächtigten der EKD bei der Bundesregierung und der EU, Martin Dutzmann, geht in Ruhestand, seine Nachfolgerin wird die Pastorin Anne Gideon. 

Der Bundestag beschließt die Abschaffung des Paragrafen 219a StGb, der die „Werbung“ für Schwangerschaftsbrüche verbietet.

Juli


In Brandenburg gibt es das erste Prüfbüro für leichte Sprache.

Träger sind die Teltower Diakonischen Werk­stätten.

Steigende Energie­kosten und die Inflation treiben die Ausgaben für private Haushalte in die Höhe, auch Kirche und Diakonie sind betroffen.

Wälder in Brandenburg brennen.

In Somalia droht die größte Hungersnot seit 2011.

­Matthias Puppe wird EKBO-Pfarrer zur Koordinierung und der Seelsorge an ukrainischen ­Geflüchteten.

August


Angesichts des Fischsterbens in der Oder rufen deutsche und polnische Kirchen zu mehr Umweltschutz auf.

Die neugegründete evangelische Grundschule in Pritzwalk in Trägerschaft der Stephanus-Stiftung startet.

Skandale im rbb – aus ­Konsequenz tritt Pfarrerin im Ruhestand Friederike von Kirchbach als ­Vor­sitzende des rbb-Rundfunkrates ­zurück, ihr Nachfolger wird EKBO-Präses Harald Geywitz.

Martin ­Germer, langjähriger Pfarrer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, geht in den Ruhestand.

September


Auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe treffen sich rund 4000 inter­nationale Gäste aus 352 Mitglieds­kirchen.

Die Frage, ob ­Israel ein „Apartheidstaat“ sei, war die umstrittenste.

Die Initiative GethsemaneKiez lädt zu einem Fest ein, um ein Zeichen gegen „die Querdenker“ zu setzen, die seit ­Monaten jeden Montagabend an der Gethsemanekirche protestieren.

Die documenta fiftteen in Kassel endet – im Mittelpunkt stand nicht die Kunst, sondern Antisemitismus-Skandale um mehrere Werke.

45 Religionslehrkräfte aus der Region erhalten ihre Lehr­berechtigung. Queen Elisabeth, Oberhaupt der ang­likanischen Kirche, stirbt im Alter von 96 Jahren.

Unter dem Motto „Frauen, Leben, Freiheit“ demonstrieren mehr und mehr Menschen im Iran gegen das Regime. 

Oktober


Andreas Goetze, landeskirchlicher Pfarrer für den interreligiösen Dialog, verlässt die EKBO.

An der Kölner Zentralmoschee erschallt freitags der Muezzin-Ruf öffentlich.

Im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung gibt es künftig eine Frauenquote für Führungs­positionen.

Der Gemeindekirchenrat in Wittenberg will die antjüdische Schmähplastik an der Stadtkirche nicht von der Fassade entfernen und neu dokumentieren, wie von einer unabhängigen Kommission vorgeschlagen.

November


Etwa zwei Drittel der Christinnen und Christen in der Landeskirche wählen neue Gemeindekirchenräte.

Die Klimaaktivistin Aimée von Baalen von der „Letzten Generation“ erhält nach ihrem Auftritt auf der EKD-Synode in Magdeburg Beifall von den EKD-Synodalen.

EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich bezeichnet die Straßenblockaden als legitimes Mittel zivilen Widerstands.

Die ­Synode beschließt für PKW-Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit.

Auch Bischof Christian ­Stäblein stellt sich hinter die Ziele der Klimaaktivisten.

Die Landes­synode verabschiedet Konsistorialpräsident Jörg Antoine.

Am 20. November startet die Fußball-WM in Katar, die innerkirchlich stark umstritten ist.

In der Gesamtkirchengemeinde Ruppin wird erstmals landeskirchenweit ein Pachtvertrag über Kirchenland abgeschlossen, in dem Umweltkriterien zentral sind. 

Dezember


Brandenburgs Kulturministerin kündigt an, bis Juni 2023 das Denkmalschutzgesetz zu novellieren und Solaranlagen auf Kirchendächern zu ermöglichen.

Die beim Besuch einer deutschen ­Kirchendelegation in Indien fest­genommenen indischen Kirchenmitarbeiter sind wieder frei. 

Zusammengestellt von Constance Bürger

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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