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Trauerfeiern im kleinen Kreis

Bestatter empfehlen wegen Corona-Krise Vorsichtsmaßnahmen bei Beerdigungen

Foto: Jens Schulze/epd

Berlin/Düsseldorf (epd). Wegen der Corona-Krise sind Beerdigungen und Trauerfeiern nur noch im eingeschränkten Umfang möglich. Bundesweit rufen Kirchen, Bestatter und Behörden zur Vorsicht auf. Sie geben Tipps, die vor Ansteckung schützen sollen. Allerdings seien die Regelungen von Bundesland zu Bundesland und in den Kommunen vor Ort noch höchst unterschiedlich, erklärte der Bundesverband Deutscher Bestatter am Dienstag in Düsseldorf. Inzwischen wurden viele Trauerhallen geschlossen, Beisetzungen müssen im Freien stattfinden. Zudem wird empfohlen, die Anzahl der Trauergäste so weit wie möglich zu reduzieren.

Trauerfeiern auf Friedhöfen würden zurzeit in einigen Bundesländern noch als "private" Veranstaltungen angesehen, erklärte der Bestatterverband. Sie fielen damit nicht unter das generelle Verbot von "öffentlichen" Versammlungen. Dennoch würden Städte und Kirchengemeinden die Trauerhallen schließen und Trauerfeiern untersagen - wie auch schon Gottesdienste untersagt sind.

Bestattungen müssen nach Einschätzung des Göttinger Kirchenrechtlers Hans Michael Heinig weiter möglich sein. "Eine würdevolle Grablegung ist vom postmortalen Persönlichkeitsrecht geschützt", sagte er. Man könne Bestattungen im Rahmen der technischen Möglichkeiten eine Zeitlang aufschieben und sie auf den allerengsten Familienkreis begrenzen. "Aber es wäre nicht hinnehmbar, die leiblichen Überreste Verstorbener teilnahmslos verscharren lassen zu müssen", sagte er dem epd.

Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter erklärte, die Trauerfeier sollte im privaten Bereich weiter möglich sein, aber es sollten durch die Bundesländer eindeutige Vorgaben erfolgen, wie viele Trauergäste maximal teilnehmen dürfen. Aktuell fänden teilweise noch Trauerfeiern mit Trauerkaffee mit zahlreichen Trauergästen statt. Besonders bei alten und kranken Menschen bestehe sehr große Ansteckungsgefahr, "weil natürlich Umarmungen erfolgen und Tränen fließen. Hier werden somit unmittelbar Körperflüssigkeiten ausgetauscht", hieß es weiter.

Der Bundesverband Deutscher Bestatter empfiehlt bis zu 25 Personen bei einer Trauerfeier, um das Risiko der Ansteckung zu verringern. Sofern die Friedhofsverwaltung noch Trauerfeiern zulässt, solle diese vor Ort ab sofort bei Trauerfeiern Teilnehmerlisten auslegen, in der durch einen Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung oder einen Mitarbeiter des Bestatters die Teilnehmer inklusive Kontaktdaten eingetragen werden, hieß es. Auch die Mitarbeiter des Bestatters und die Träger sollten auf diesen Listen erfasst werden.

Dadurch könnten Teilnehmer schneller identifiziert werden, sollte zu einem späteren Zeitpunkt einer der Trauergäste positiv auf das Coronavirus getestet werden. Die Teilnehmerlisten sollten von der Friedhofsverwaltung verwahrt und nach rund vier Wochen vernichtet werden. Der größte Berufsverband der Bestatter in Deutschland empfiehlt, Trauerfeiern bis auf weiteres zu erlauben. Sollte sich die Risikoeinschätzung ändern, "können Trauerfeiern aber ebenfalls kurzfristig untersagt werden".

Der Bundesverband Deutscher Bestatter repräsentiert mehr als 3.100 Bestattungsunternehmen in ganz Deutschland. Das seien mehr als 80 Prozent aller deutschen Bestatter. Als wichtige Aufgabe zählt für den Bundesverband der Erhalt und die Förderung der Bestattungskultur und des Berufsethos.

 

Tipps für Beerdigungen in Zeiten der Corona-Krise

Der Bundesverband Deutscher Bestatter empfiehlt mit Blick auf die Corona-Krise besondere Regeln bei Beerdigungen. Der Kreis der Teilnehmenden sollte möglichst klein gehalten werden, sagte Sprecherin Elke Herrnberger am Dienstag in Düsseldorf dem Evangelischen Pressedienst (epd). Empfohlen werden bis zu 25 Personen, um das Risiko der Ansteckung zu verringern. Weitere Tipps sind:

- Auf körperliche Gesten der Kondolenz und Anteilnahme wie Umarmungen, Küsse, Händeschütteln zu verzichten.

- Die Sitzplätze für Trauergäste möglichst weit auseinander legen.

- Aus dem Ausland oder anderen Bundesländern anreisende Trauergäste freundlich bitten, nicht zur Trauerfeier anzureisen.

- Eine Teilnehmer- oder Kondolenzliste der Trauerfeier zu führen, damit bei einer späteren Erkrankung eines Teilnehmers der Infektionsweg nachverfolgt werden kann.

- Nach der Trauerfeier mit Beisetzung im engsten Familienkreis im Freien eine spätere Trauer- oder Gedenkfeier nach der Corona-Krise zu planen. Hierauf sollte schon in Traueranzeigen hingewiesen werden.

- Auch Online-Übertragungen der Trauerfeier über das Internet sind laut Bestatterverband eine Alternative. Eine Aufzeichnung der Trauerfeier kann später bei einem Gedenken gemeinsam angesehen werden.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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