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Was soll aus ihnen werden?

Die Landeskirche sucht neue Nutzungen für Dorfkirchen

Die Dorfkirche Petzow in Werder wurde bereits 1988 entwidmet. Sie wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Foto: Wikimedia/Assenmacher, CC BY-SA 4.0

Ringenwalde. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz will stärker nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für gefährdete Dorfkirchen suchen. In Zeiten sinkender Mitgliederzahlen müssten für den Erhalt der Denkmäler mehr zusätzliche Nutzerinnen und Nutzer gewonnen werden, sagte der Leiter des kirchlichen Bauamts, Frank Röger, am vergangenen Montag in Ringenwalde bei Neuhardenberg. Dafür sei auch eine Öffnung gegenüber möglichen Interessierten nötig.

Röger, der das Bauamt seit drei Jahren leitet und davor unter anderem für Baumaßnahmen am Berliner Pergamonmuseum zuständig war, betonte, Dorfkirchen seien herausragende und mitunter sogar höherwertige Schätze als die der Berliner Museumsinsel. Dennoch würden sie oft nicht so wahrgenommen, sondern als Last angesehen. Um den Erhalt „dieses großen kulturellen Erbes“ zu sichern, müsse ihre Bedeutung stärker herausgestellt werden.

Für das ganze Dorf


Der Bauamts-Chef sagte weiter, derzeit investiere die Landeskirche jährlich, einschließlich Fördermitteln, rund 100 bis 120 Millionen Euro in ihre rund 2 000 Kirchengebäude. Dies werde bei sinkenden Mitgliederzahlen jedoch immer schwieriger. Anliegen müsse auch deshalb sein, die Dorfkirchen wie früher wieder zu Räumen für das ganze Dorf zu machen.

Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg sagte, wenig genutzte und sanierungsbedürftige Dorfkirchen gerieten mitunter aus dem Blick. Wichtig sei, ein Wartungssystem dafür zu entwickeln. Dies werde „ganz dringend“ gebraucht. Die inzwischen abgesperrte und mit einem Bauzaun gesicherte Dorfkirche von Ringenwalde stehe als „Pars-Pro-Toto-Objekt“ beispielhaft für diese Kirchen.

Drachenberg betonte, die Kirchen seien „das Älteste und Beste“ im Dorf. Um sie zu erhalten, müsse im Zweifelsfall auch darüber nachgedacht werden, sie notfalls für eine gewisse Zeit „in Ruhe zu setzen“, um sie zu sichern und mit Zeit über mögliche spätere Nutzungen nachdenken zu können.

Realistisch bewerten


Der Superintendent des Kirchenkreises Oderland-Spree, Frank Schürer-Behrmann, betonte, Nutzungsmöglichkeiten für gefährdete Dorfkirchen müssten realistisch bewertet werden. Fördervereine könnten dabei nicht dauerhaft Verantwortung für die Gebäude übernehmen.

Der Potsdamer Generalsuperintendent Kristóf Bálint betonte, die Dorfkirchen müssten zum Wohle der gesamten Gesellschaft erhalten werden. Ebendies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Generalsuperintendentin im Kirchensprengel Görlitz, Theresa Rinecker, erklärte, bei der Sicherung und Entwicklung von Dorfkirchen stünden „Kirche und Politik in gemeinsamer Verantwortung“. Diese Netzwerke müssten gestärkt werden.

Die Landeskirche hatte Ende 2022 rund 834 000 Mitglieder in 25 Kirchenkreisen mit insgesamt 1 096 Gemeinden. Gut 487 000 Gemeindemitglieder leben in Berlin, gut 316 000 in Brandenburg und knapp 30 000 in der ostsächsischen Region Görlitz. In Brandenburg gibt es nach Angaben der Landeskirche rund 1 650 evangelische Kirchen und Kapellen, von denen etwa zehn Prozent nur noch unregelmäßig genutzt werden.

Mehr Informationen gibt es beim Kirchlichen Bauamt: https://kirchenbau.ekbo.de

 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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