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Wer beherrscht die mediale Welt?

Die Ausstellung Von Luther zu Twitter im Deutschen Historischen Museum Berlin untersucht Medien und politische Öffentlichkeit ab der Erfindung des Buchdrucks.

Ausstellung Luther bis Twitter
Das war gestern: viel Papier im Medienzeitalter. Ausstellungsraum im Deutschen Historischen Museum, wo ab jetzt „Von Luther zu Twitter. Medien und politische Öffentlichkeit“ zu sehen ist. Foto: DHM/David von Becker

Von Klaus Büstrin

Von dem Naturforscher und Schriftsteller der Aufklärung, Georg Christoph Lichtenberg, stammt der Aphorismus: „Mehr als das Blei in den ­Kugeln hat das Blei in den Setzkästen die Welt verändert.“ Der Mann, der das Medienzeitalter eröffnete, war bekanntlich Johannes Gutenberg. Mit der Erfindung des Buchdrucks konnte man massenhaft Publikationen produzieren und zu günstigen Preisen verkaufen. 

Für die Reformation war der Buchdruck eine bedeutende Wende im Informations- und Kommunikationsgeschehen. Auch mehr Bildung konnte man damit erreichen. Martin Luther ließ Flugblätter und Pamphlete sowie 1522 seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche mit 5000 Exemplaren drucken. Im Haus der Malerfamilie Lucas Cranach in Wittenberg war man mit der ­ikonografischen Herstellung von Grafiken mit dem Konterfei Luthers beschäftigt. Die Nachfrage nach ­solchen Porträts war groß, denn schließlich wollte man sich ein Bild von dem berühmten Zeitgenossen machen. So wurde Luther der erste moderne Medienstar in der Geschichte – der öffentliche Personenkult nahm seinen Anfang.

Wie aus einer Bilderfabrik stammend wirkt die Respekt gebietende  Fülle von Luther-Porträts verschiedener Künstler*innen, die auf einer Wand in der Sonderausstellung „Von ­Luther zu Twitter“ im Deutschen Historischen Museum Berlin versammelt sind. Anhand von rund 200 Objekten aus Deutschland, Österreich, Spanien, Großbritannien und China wollen die Kuratoren Melanie Lyon und Harald Welzer die wechselnden Möglichkeiten politischer Information, der Propaganda sowie der Manipulation sichtbar machen. 

Mit Bleilettern aus der Gutenberg-Werkstatt, mit einer Bibel von 1455 sowie einer nachgebauten ­Kanzel wird auf den großen Medienwechsel zu Zeiten Gutenbergs und Luthers aufmerksam gemacht. ­Natürlich geht die Ausstellung auch auf die Pressefreiheit und die Zensur im 19. Jahrhundert ein, so auf die ­„Medienrevolution“ von 1848/49, in der sich eine politisch-publizistische Öffentlichkeit von nationaler Weite entfaltete. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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