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Woche sieben: Zeit, um Zeit miteinander zu verbringen

In den sieben Wochen der Fastenzeit übten sich Karola Kallweit und Vincent Pritsch abwechselnd im ­Klimafasten und berichteten hier davon. Die Fastenzeit geht zu Ende. In der Schluss-Kolumne wendet Karola Kallweit den Blick auf ihr persönliches Osterfest.

Foto: Pixabay

Sieben Wochen Klimafasten sind zu Ende, was bleibt? Ich habe versucht, auf einen bewussteren Umgang mit meinen Ressourcen zu achten und tatsächlich hat mir die aktuelle Corona-Krise zum Teil dabei geholfen. Ich bin seltener ins Auto gestiegen, bin bewusster einkaufen gegangen und habe nur das geholt, was ich wirklich brauche, und habe durch das Arbeiten im Homeoffice, überhaupt das viele Zu-Hause-Sein, ­weniger Energie verbraucht.

Es war nicht anstrengend. Es war überraschend. Es war alles anders als geplant. Und jetzt ist Ostern, aber vorbei ist es irgendwie nicht. ­Offiziell natürlich schon. Die Passionszeit, das Fasten ist vorbei. Am Ostersonntag spüren Christen die Fülle des Lebens wieder. Nur etwas ist dieses Jahr doch ganz offensichtlich anders, eben weil über allem diese Krise hängt.

Die Krise als Chance sehen, das sagen sie einem doch immer, die Theologen, die Esoteriker, die Psychologen, die Optimierungstrainer. Und eigentlich mag man es gar nicht mehr hören, aber vielleicht stimmt es für diese besondere Situation, in der wir uns alle gerade befinden doch irgendwie.

Woche sieben, Zeit für gemeinsame Veränderungen. In der Klimafasten-Broschüre steht, dass ich noch ­einmal meinen ökologischen Fußabdruck berechnen soll, mir notieren soll, was ich in Zukunft fortsetzen möchte, andere motivieren soll und mich über Umweltinitia­tiven vor Ort erkundigen soll. All das ist meine Sache nicht.

Was mich motiviert, ist kein handgeschriebener Zettel mit To Dos. Was mich motiviert, um Dinge zu ändern, mehr auf meine Umwelt zu achten, sind die Dinge, die ich nun seit drei Wochen schon zwangsweise anders mache.

Seitdem dem Nach-Draußen-Gehen die Selbstverständlichkeit ­genommen wurde, ist der tägliche Schritt vor die Haustüre an die ­frische Luft etwas Magisches. Ich atme tief durch, versuche die ersten Blüher zu erschnuppern, erfreue mich am Wind, an der Sonne, am Regen und am ersten Schnee letzte Woche.

Dieser eine Spaziergang am Tag in diesen merkwürdigen Zeiten regt mich mehr an, über Veränderung nachzudenken als alle Übung dazu in der Zeit davor. Und die Kostbarkeit der Freundschaft, der Nähe, auch sie wird mir besonders schmerzhaft in den letzten Tagen bewusst.

Wann wird man sich wieder ohne Angst umarmen können, wann werden wir diesen mittlerweile schon automatisch eingenommenen Sicherheitsabstand wieder aufgeben? Diesen Tag werde ich ­feiern, das wird mein inoffizielles Osterfest.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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